Der US-Sportartikelhersteller Nike galt lange als Garant für herausragende Renditen. In den zwanzig Jahren bis November 2021 erzielte das Unternehmen eine beeindruckende Gesamtrendite von 3.600 %, was fast das Siebenfache der Rendite des S&P 500 im selben Zeitraum war. Doch trotz dieser Erfolgsgeschichte steht die Aktie aktuell rund 53 % unter ihrem Höchststand von vor drei Jahren – ein Hinweis darauf, dass Nike derzeit mit einigen Herausforderungen zu kämpfen hat.
Im Geschäftsjahr 2024 verzeichnete Nike einen Umsatz von knapp 51,4 Milliarden US-Dollar, was im Vergleich zum Vorjahr einem nahezu gleichbleibenden Ergebnis entspricht. Ein deutlicher Rückschritt zeigte sich jedoch im ersten Quartal des Geschäftsjahres 2025, wo die Umsätze um 10 % zurückgingen und die Unternehmensführung gezwungen war, ihre Jahresprognose zurückzuziehen.
Drei wesentliche Schwachstellen werden häufig hervorgehoben: Erstens bleibt der Wettbewerb auf dem Sportbekleidungsmarkt unerbittlich. Marken wie On Holding und Hoka von Deckers punkten speziell im Laufsportsegment, während in China lokale Anbieter an Boden gewinnen. Zweitens mangelte es in letzter Zeit an Produktinnovationen. Nike hat stark auf seine klassischen Linien wie die Air Jordan- und Air Force-Modelle gesetzt, jedoch verlieren diese an Reiz. Abschließend führte die Fokussierung auf Direktverkäufe in der Pandemie zu einem Verlust von Verkaufsflächen in stationären Geschäften.
Trotz der aktuellen Hürden bleibt Nikes Markenstärke ein entscheidender Vorteil. Die über Jahrzehnte aufgebaute Markenpräsenz, unterstützt durch bahnbrechende Marketingkampagnen, bleibt eines der wertvollsten Vermögensgüter des Unternehmens. Dazu kommt der neue CEO Elliott Hill, der mit seiner langjährigen Erfahrung bei Nike die strategischen Herausforderungen meistern könnte.
Der günstige Bewertungsansatz der Aktie mit einem historischen Kurs-Gewinn-Verhältnis von 24 könnte Investoren die Hoffnung geben, dass Nike langfristig wieder auf Kurs kommt. Dennoch ist es fraglich, ob Nike das Potenzial hat, ein lebenslanges finanzielles Fundament zu bieten. Während die Wachstumsperspektiven begrenzt erscheinen, könnten die Aktien in naher Zukunft jedoch den breiteren Markt übertreffen – ein Argument, das für eine Aufnahme in das Anlageportfolio spricht.