23. September, 2024

Wirtschaft

Nike überrascht mit CEO-Wechsel: Die Rückkehr der alten Garde

Nike überrascht mit CEO-Wechsel: Die Rückkehr der alten Garde

Nike verzeichnete nach der Ankündigung eines überraschenden CEO-Wechsels einen deutlichen Anstieg des Aktienkurses. Der bisherige CEO, John Donahoe, verlässt das Unternehmen, und an seine Stelle tritt der langjährige Nike-Veteran Elliott Hill.

Donahoes Amtszeit seit Januar 2020 war von Herausforderungen geprägt. Der Aktienkurs fiel um etwa 20% seit seinem Amtsantritt, was teilweise auf seine mangelnde Marken-Erfahrung zurückgeführt werden könnte. Vor seiner Zeit bei Nike war Donahoe Geschäftsführer von ServiceNow und eBay und besaß wenig Erfahrung im Markenumfeld von Nike.

Elliott Hill, der die Rolle am 14. Oktober übernehmen wird, kehrt nach einer kurzen Ruhephase in den Ruhestand zurück. Hill war 32 Jahre bei Nike tätig und hatte verschiedene Führungspositionen inne, zuletzt als Präsident des Verbraucher- und Marktsegments von 2018 bis 2020. Er begann seine Karriere bei Nike 1988 als Praktikant und arbeitete sich in der Unternehmensstruktur kontinuierlich nach oben.

In seiner letzten Position war Hill maßgeblich an der Stärkung der Nike- und Jordan-Marken beteiligt. Unter seiner Führung wuchs der Umsatz des Unternehmens im Geschäftsjahr 2019 um 7%, der Umsatz der Marke Nike sogar um 11%. Hills Rückkehr signalisiert Nikes Wunsch, zu seinen Wurzeln zurückzukehren, nachdem Donahoe eher wenig Erfahrung im Markenaufbau mitbrachte.

Mit Hill holt sich Nike ein bekanntes Gesicht mit tiefem Verständnis für die Unternehmensstruktur und -kultur zurück. Seine umfassende Erfahrung könnte dazu beitragen, Nike wieder auf die Erfolgsspur zu bringen, auch wenn es einige Zeit dauern wird, bis neue Marketingstrategien und Produktinnovationen greifen.

Die Aktienbewegungen von Nike fallen geringer aus als bei vergleichbaren Ankündigungen wie etwa bei Starbucks. Doch für Anleger ist die Ernennung Hills von besonderem Interesse, da sie kurz vor der Bekanntgabe von Nikes Quartalsergebnissen am 1. Oktober erfolgt. Diese zeitliche Nähe lässt Raum für Spekulationen über die Beweggründe hinter der CEO-Änderung.

Obwohl Nike eine vorsichtige Umsatzprognose für das erste Quartal abgegeben hat, könnte die frühe Ankündigung des CEO-Wechsels ein Zeichen für erwartete positive Ergebnisse sein. Oft setzen Unternehmen die Messlatte niedrig, wenn ein neuer CEO antritt, um spätere Leistungssteigerungen zu betonen.

Für langfristige Investoren bietet der derzeit niedrige Kurs von Nike - mit einem der niedrigsten Kurs-Gewinn-Verhältnisse der letzten fünf Jahre - eine interessante Gelegenheit. Ein Rückgriff auf bewährte Erfolgsstrategien unter Führung von Hill könnte den Weg für Nikes Erholung ebnen.