02. Oktober, 2024

Wirtschaft

Nike streicht Prognose und verunsichert Anleger

Nike streicht Prognose und verunsichert Anleger

Der US-Sportartikel-Riese Nike hat seine Prognose nach enttäuschenden Umsätzen im Sommer gestrichen und den für November geplanten Investorentag verschoben. Diese Entscheidungen trafen kurz vor dem Amtsantritt des neuen CEO Elliott Hill und sorgten für Unsicherheit bei den Investoren. Die Aktie von Nike verlor nachbörslich signifikant an Wert.

Das Unternehmen meldete für das im August abgeschlossene erste Quartal einen Umsatzrückgang von zehn Prozent auf 11,6 Milliarden Dollar. Der Nettogewinn sank um 28 Prozent auf 1,05 Milliarden Dollar. Nike plant, die Probleme unter anderem durch den anstehenden Wechsel in der Führungsspitze zu adressieren. Mitte Oktober wird der ehemalige Top-Manager Elliott Hill das Unternehmen wieder übernehmen.

John Donahoe, der bisherige CEO, setzte verstärkt auf Direktverkäufe, was jedoch dazu führte, dass Wettbewerber mehr Regalfläche in den Geschäften beanspruchten und dadurch mehr Aufmerksamkeit bei den Konsumenten erlangten. Im vergangenen Quartal verlor Nike sowohl im Großhandel als auch im Direktverkauf. Die Einnahmen aus Direktverkäufen sanken um 13 Prozent auf 4,7 Milliarden Dollar, wobei das Online-Geschäft einen Einbruch von 20 Prozent erlitt. In den eigenen Stores gab es ein leichtes Plus von einem Prozent. Der Großhandel verzeichnete einen Rückgang von acht Prozent auf 6,4 Milliarden Dollar.

Nike befindet sich inmitten eines Sparprogramms, das von Donahoe gestartet wurde und Kostenreduzierungen von rund zwei Milliarden Dollar vorsieht. Etwa zwei Prozent der Arbeitsplätze sind betroffen.

Der Aktienkurs von Nike fiel nachbörslich um rund sechs Prozent auf 83,85 Dollar. Seit Beginn des Jahres hat die Aktie fast ein Fünftel an Wert verloren und schnitt damit deutlich schlechter ab als die Anteile von Adidas, die seit Ende 2023 rund ein Viertel zulegen konnten. Auch im Zehn-Jahres-Vergleich hat Adidas an der Börse die Nase vorn. Im Hinblick auf den Börsenwert liegt Nike mit rund 120 Milliarden Euro jedoch weiterhin deutlich vor dem deutschen Konkurrenten, welcher auf etwas mehr als 40 Milliarden Euro kommt.