20. Dezember, 2024

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Nike: Neuer CEO bringt Hoffnungsschimmer in die Bilanz

Nike: Neuer CEO bringt Hoffnungsschimmer in die Bilanz

Elliott Hill, seit 60 Tagen CEO von Nike, zeigt mit seinen ersten Quartalszahlen in dieser Rolle einen vielversprechenden Einstand. Obwohl der Umsatz des Schuhgiganten im zweiten Fiskalquartal auf 12,35 Milliarden US-Dollar sank, übertrifft er damit dennoch die Markterwartungen von 12,13 Milliarden US-Dollar. Zum Vergleich: Im Vorjahr lag dieser Wert noch bei 13,39 Milliarden US-Dollar.

Ein Lichtblick sind die bereinigten Gewinne je Aktie, die bei 0,78 US-Dollar liegen und die Prognosen von 0,63 US-Dollar übertreffen, auch wenn sie gegenüber dem Vorjahresergebnis von 1,03 US-Dollar niedriger ausfallen. Nach Börsenschluss legten Nike-Aktien um 5 % zu, während auch der Einzelhandelspartner Foot Locker einen Anstieg von 3 % verzeichnete.

Hill, der in seiner Karriere fast ausschließlich für Nike tätig war und 2020 in den Ruhestand ging, bringt klare Prioritäten mit: "Wir setzen alles daran, den Sport wieder ins Zentrum unseres Handelns zu rücken", betont er in der Unternehmensmitteilung. Ziel sei es, das Unternehmen neu zu positionieren und langfristigen Mehrwert für Aktionäre zu schaffen.

Trotz dieser positiven Entwicklungen bleibt der Druck groß. Nike-Aktien haben im letzten Jahr über 36 % ihres Wertes verloren, was auf Herausforderungen mit den Produktfokus und den Beziehungen zu Vertriebspartnern zurückzuführen ist. Zudem wächst der Wettbewerb durch Marken wie On Holding, Skechers und Hoka.

Nach einem Wegfall der Prognosen im vorherigen Quartal infolge von Änderungen im Führungsteam, kann sich Nike jetzt auf seine sportlichen Wurzeln fokussieren. Finanzvorstand Matthew Friend unterstreicht, dass unter Hills Führung die Markenattraktivität durch Sport neu belebt wird.

Im letzten Quartal sank die Bruttomarge um 100 Basispunkte auf 43,6 %, was vor allem auf Rabatte und Veränderungen im Vertriebskanal-Mix zurückzuführen ist. Die Kosten für Produkteingang, Lagerhaltung und Logistik reduzierten sich ebenfalls.

Die Einnahmen aus der Marke Nike fielen um 7 % auf 11,95 Milliarden US-Dollar weltweit. Der Umsatz im Direct-to-Consumer-Geschäft verzeichnete einen Rückgang von 13 %, was hauptsächlich auf einen Rückgang von 21 % im digitalen Geschäft und einem Rückgang von 2 % in Nike-eigenen Einzelhandelsgeschäften zurückzuführen ist. Der Umsatz im Großhandelsgeschäft sank Jahr für Jahr um 3 % auf 6,9 Milliarden US-Dollar.

Laut Cristina Fernández von der Telsey Advisory Group dürfte der "Reinigungsprozess" noch bis ins zweite Halbjahr des Geschäftsjahres 2025 andauern.