20. September, 2024

Wirtschaft

Nike: Führungswechsel nach Geschäftsabkühlung

Nike: Führungswechsel nach Geschäftsabkühlung

Der Sportartikelgigant Nike hat nach einer Phase der Geschäftsflaute einen neuen CEO ernannt. Firmen-Veteran Elliott Hill kehrt aus dem Ruhestand zurück und übernimmt am 14. Oktober das Ruder. Die Aktie reagierte positiv und stieg im nachbörslichen Handel um etwa 7,5 Prozent.

Bislang führte John Donahoe, ein ehemaliger Unternehmensberater und früherer CEO von Ebay, das Unternehmen seit Anfang 2020. Seine Tech-Industrie-Erfahrung sollte den Konzern modernisieren und zukunftsweisend ausrichten. Donahoes Strategie legte einen stärkeren Fokus auf Direktverkäufe, was jedoch dazu führte, dass der Regalplatz in Sportläden oft von Konkurrenzprodukten belegt wurde und diese somit ihre Sichtbarkeit bei den Verbrauchern erhöhten.

Während der ersten Jahre unter Donahoe lief das Geschäft gut. Der Umsatz stieg in der Corona-Pandemie von 2020 bis 2022 um ein Viertel, da die Menschen mehr Zeit für Sport hatten und Nike über die eigene Webseite höhere Gewinne einfuhr. Dennoch stagnierte der Umsatz im letzten Geschäftsjahr bei rund 51,4 Milliarden Dollar, und für dieses Jahr stellte das Unternehmen einen Rückgang in Aussicht, nachdem vorher ein Anstieg erwartet worden war.

Kritiker bemängeln, dass Nike unter Donahoe weniger in technologische Innovationen investierte und stattdessen zu viele Neuauflagen klassischer Modelle wie Air Force 1 und Air Jordan 1 herausbrachte, was den Markt übersättigte. Dennoch konnte Nike im Frühjahr einen Erfolg in Deutschland feiern: Ab 2027 wird der Konzern Adidas nach über 70 Jahren als Ausstatter der deutschen Fußballnationalmannschaft ablösen. Donahoe wertete dies als Beweis für Nikes Wettbewerbsfähigkeit.

Gegenwärtig durchläuft Nike ein Sparprogramm, das von Donahoe initiiert wurde und Einsparungen von rund zwei Milliarden Dollar vorsieht. Davon sind etwa zwei Prozent der Arbeitsplätze betroffen.

Elliott Hill, der 60-jährige Firmen-Veteran, war während seiner drei Jahrzehnte bei Nike insbesondere für das Verbrauchergeschäft verantwortlich. Donahoe bleibt noch bis Ende Januar als Berater, um eine reibungslose Übergabe zu gewährleisten.