04. Oktober, 2024

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Nike an der Schwelle zur Erneuerung: Wechsel in der Führungsetage und Umsatzrückgang

Nike an der Schwelle zur Erneuerung: Wechsel in der Führungsetage und Umsatzrückgang

Der Sportbekleidungsgigant Nike erlebt derzeit turbulente Zeiten, da mehrere Quartale schwachen Wachstums bekanntgegeben wurden und für das Geschäftsjahr 2025, das im Juni begann, ein Umsatzrückgang prognostiziert wurde. Nachdem der Vorstandsvorsitzende John Donahoe aus seiner Position gedrängt wurde, übernimmt nun Elliott Hill, ein langjähriger Mitarbeiter des Unternehmens, am 14. Oktober die Leitung. Diese Entscheidung fällt in eine Zeit, in der das Unternehmen mit finanziellen Herausforderungen zu kämpfen hat.

Im jüngsten Quartalsbericht verzeichnete Nike einen Umsatzrückgang um 10% auf 11,6 Milliarden USD, was die Erwartungen von 11,65 Milliarden USD verfehlte. Besonders beunruhigend ist der Rückgang um 13% im Bereich Nike Direct, einschließlich eines dramatischen Rückgangs von 20% im digitalen Verkauf. Dies ist ein Zeichen dafür, dass Nike zunehmend Marktanteile an Konkurrenten wie On Holding und die Hoka-Marke von Deckers verliert. Auch der Umsatz im Großhandel sank um 8% auf 6,4 Milliarden USD.

Obwohl dieses Quartal von sportlichen Großveranstaltungen wie den Olympischen Sommerspielen und der Fußball-Europameisterschaft geprägt war, die normalerweise den Absatz von Sportbekleidung und Schuhen ankurbeln, konnte Nike davon nicht profitieren. Die Ausgaben für Marketing stiegen um 15% auf 1,2 Milliarden USD, doch die fallenden Einnahmen führten zu einem Rückgang des Gewinns je Aktie um 26% auf 0,70 USD. Diese Zahl übertraf zwar die Schätzungen von 0,52 USD, jedoch schwindet der Gewinn dennoch rapide.

Mit dem anstehenden Führungswechsel zieht Nike seine Jahresprognose zurück und verschiebt die für November geplante Investorenkonferenz. Für das zweite Geschäftsquartal wird ein Umsatzrückgang zwischen 8% und 10% erwartet, während die Bruttomarge um 150 Basispunkte sinken soll, was einen weiteren deutlichen Rückgang des Gewinns je Aktie erwarten lässt.

Nike plant, sich von altbewährten Sneakermodellen wie dem Air Force 1 und Air Jordan 1 zu lösen, um mehr in neue Produkte zu investieren. Zudem wird die Versorgung bei Kernmarken reduziert, um die Nachfrage und Preissetzung zu unterstützen und den Fokus wieder auf den Großhandelskanal zu legen. Im Bereich Laufen zeigt sich bereits ein Wachstum, ein Bereich, der in den letzten Jahren schwächelte.

Da der Aktienkurs von Nike rund 50% unter seinem Höchststand liegt, hoffen Investoren auf eine Neuausrichtung. Bis zur Übernahme durch Elliott Hill könnte es dennoch ratsam sein, abzuwarten, ob ein klarerer Turnaround in Sicht ist.