26. Dezember, 2024

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Nike-Aktien auf Sturzflug: Enttäuschender Ausblick zieht Konkurrenz in Mitleidenschaft

Nike-Aktien auf Sturzflug: Enttäuschender Ausblick zieht Konkurrenz in Mitleidenschaft

Die Aktien des US-Sportwarenherstellers Nike haben nach durchwachsenen Geschäftszahlen und einem enttäuschenden Ausblick am Freitag einen dramatischen Kursrückgang erlebt. Die Papiere fielen um 19,3 Prozent auf 76 US-Dollar und erreichten damit den tiefsten Stand seit März 2020. Solch herbe Verluste waren zuletzt im Jahr 2001 zu verzeichnen. Seit Jahresbeginn summiert sich der Rückgang der Nike-Aktien auf 30 Prozent, womit sie zu den größten Verlierern im Dow Jones Industrial zählen.

Die negativen Nachrichten setzen auch die Konkurrenten unter Druck. So fielen die Aktien von Under Armour um 1,5 Prozent. Hingegen konnte Adidas im späten Handel leicht zulegen, da Anleger hoffen, dass das deutsche Unternehmen Marktanteile von Nike gewinnen könnte. Puma hingegen verzeichnete einen Rückgang von fast zwei Prozent und zählt damit zu den größten Verlierern im MDax.

Auch JD Sports in London musste herbe Verluste hinnehmen und schloss 4,6 Prozent im Minus.

Nike hatte im Abschlussquartal des letzten Geschäftsjahres einen Umsatzrückgang von zwei Prozent verzeichnet und prognostiziert einen weiteren Rückgang der Erlöse für 2024/25 im mittleren einstelligen Prozentbereich. Im ersten Halbjahr wird ein Umsatzrückgang im hohen einstelligen Prozentbereich und im ersten Geschäftsquartal von zehn Prozent erwartet. Bereits im März hatte Nike vor einem schwachen Start in das Geschäftsjahr gewarnt, jedoch noch ein Umsatzplus in Aussicht gestellt.

Die US-Banken JPMorgan und Morgan Stanley senkten ihre bislang positiven Einstufungen und Kursziele für Nike-Aktien. JPMorgan-Analyst Matthew Boss kritisierte, dass der Bruttogewinn hinter den Erwartungen zurückblieb und der Ausblick unter den Konsensschätzungen liegt. Morgan-Stanley-Expertin Alex Straton verlor ihren Optimismus bezüglich des erwarteten Wachstums.

Goldman-Sachs-Expertin Brooke Roach erklärte, dass die Anleger zwar gedämpfte Erwartungen hatten, jedoch nicht mit solch negativen Aussichten rechneten. Auch RBC-Analyst Piral Dadhania erwartet eine deutliche Korrektur der Konsensschätzungen für Nike – sowohl für den Umsatz als auch für das operative Ergebnis.

Adidas und Puma werden unterschiedlich von den Neuigkeiten betroffen. Während Puma unter den negativen Meldungen leidet, erwartet UBS-Analystin Zuzanna Pusz für Adidas gute Fortschritte und ein beschleunigtes Umsatzwachstum. JPMorgan-Expertin Olivia Townsend prognostiziert für Adidas die deutlichsten Verbesserungen, und auch Warburg-Experte Jörg Frey sieht Adidas auf einem schnelleren Wachstumspfad als Nike.