24. November, 2024

Wirtschaft

Nigerias Verkehrswende: Mehr Gas, weniger Benzin?

Nigerias Verkehrswende: Mehr Gas, weniger Benzin?

Der nigerianische Präsident Bola Tinubu sorgte für Aufsehen, als er die Subventionen auf Benzin abschaffte, wodurch die Spritpreise für viele Bürger des bevölkerungsreichsten Landes Afrikas in beeindruckender Höhe landeten. Für Ahmed Halilu, der in Abuja ein E-Taxi-Geschäft betreibt, bedeutete dies erhebliche finanzielle Einbußen, da die explodierenden Transportkosten eine Abwärtsspirale in Bewegung setzten: weniger Passagiere, weniger Umsatz.

Doch eine Initiative der nigerianischen Regierung im August, die den Ausbau von komprimiertem Erdgas (CNG) fördert, verspricht nun eine Erleichterung. Angestrebt wird eine Reduzierung der Transportkosten um bis zu 50 Prozent, indem das riesige Gasvorkommen des Landes genutzt wird. Mittlerweile wurden über 100.000 Fahrzeuge für den Betrieb mit CNG fit gemacht, wobei staatliche Investitionen in Höhe von mindestens 200 Millionen Dollar geflossen sind.

Das ambitionierte Ziel der Regierung ist die Umrüstung von einer Million der insgesamt über elf Millionen Fahrzeuge innerhalb der nächsten drei Jahre. Doch Experten äußern Bedenken hinsichtlich der Umsetzungsgeschwindigkeit und verweisen auf die unzureichende Infrastruktur. Trotz der Erdöl-Produktionskapazitäten läuft das Land Gefahr, aufgrund mangelnder Raffinerien weiterhin auf Importe angewiesen zu sein.

Mit der Abschaffung der Benzinsubventionen wollte die Regierung nicht nur die Staatskasse entlasten, sondern auch mögliche Investoren anziehen. Doch die Realität zeigt, dass viele Menschen aufgrund der hohen Preise ihre Fahrzeuge stehen lassen und stattdessen zu Fuß gehen. Die mangelnde Verfügbarkeit von CNG-Umrüstern und Tankstellen in den meisten Staaten bremst den Fortschritt ebenso wie die geringe öffentliche Aufklärung, die Raum für Missverständnisse lässt.

Ahmed Halilu, der bereits umgerüstet hat, spart nun monatlich 240 Dollar und sieht Potenzial in der neuen Technologie. Dennoch sind manche Fahrer skeptisch und befürchten, dass ihre Fahrzeuge bei unsachgemäßer Umrüstung explodieren könnten. Solche Ängste scheinen zudem nicht unberechtigt, wie ein Vorfall in Edo State zeigt, bei dem ein nicht zertifizierter Anbieter die Umrüstung vorgenommen hatte.