Der japanische Telekommunikationsriese Nippon Telegraph and Telephone (NTT) plant ein ehrgeiziges Rechenzentrumsprojekt im rheinhessischen Nierstein. Mit Milliardeninvestitionen soll hier das größte Rechenzentrum Europas entstehen, von dem rund 600 Arbeitsplätze in der Region profitieren könnten, wie Günter Eggers, Sprecher von NTT Data, bekannt gab. Durch die lokale Ansässigkeit der Betriebsgesellschaften des japanischen Konzerns sind auch wesentliche Gewerbesteuereinnahmen zu erwarten, was für die Region einen wirtschaftlichen Vorteil darstellt. Das weitläufige Gelände des Rhein-Selz-Parks, vormals eine US-Militärbasis, ist der auserkorene Standort für dieses Leuchtturmprojekt. NTT Data strebt eine IT-Leistung im dreistelligen Megawatt-Bereich an, was Nierstein zur europäischen Spitzenregion in diesem Sektor machen könnte. Der politische Rückhalt durch die lokalen Bürgermeister, Martin Groth und Jochen Schmitt, ist bereits gesichert, doch offene Fragen, vor allem zur Energieversorgung, müssen noch geklärt werden. Trotz starker Konkurrenz um Stromkapazitäten zeigt sich das Unternehmen optimistisch, dass zeitnahe Zusagen die nächsten Schritte ermöglichen werden. Der Baustart könnte, vorbehaltlich der Genehmigungen, im Sommer übernächsten Jahres erfolgen. Damit ergänzt NTT Data ihr internationales Netzwerk von über 150 Rechenzentren und knüpft an ihre bereits zehn deutschen Standorte im Raum Frankfurt, Berlin, München, Hamburg und Bonn an. NTT’s umfassende Expertise in Colocation-Lösungen bringt Nierstein auf die IT-Landkarte Europas.