15. Januar, 2025

Wirtschaft

Niedersachsens Ministerpräsident besucht VW-Werk in Emden – Gespräche mit Betriebsrat geplant

Niedersachsens Ministerpräsident besucht VW-Werk in Emden – Gespräche mit Betriebsrat geplant

Inmitten der angespannten Lage rund um Volkswagen nimmt Niedersachsens Ministerpräsident Stephan Weil (SPD) heute das Werk des traditionsreichen Autobauers in Emden in Augenschein. Am ostfriesischen Standort, wo rund 8000 Menschen ihrem Tagesgeschäft nachgehen, steht ein Treffen mit dem Betriebsrat auf der Agenda des Politikers. Ebenfalls geplant ist ein gemeinsames Pressestatement mit den Arbeitnehmervertretern, wie der Betriebsrat bereits im Vorfeld verkündete. Auffällig jedoch: Ein offizielles Statement vonseiten des VW-Managements in Emden wird es nicht geben, wie der Konzernsprecher mitteilte.

Bedeutend ist das Engagement Niedersachsens in der VW-Affäre auch aufgrund der 20-prozentigen Stimmrechte, die das Bundesland im Volkswagen-Konzern hält. Stephan Weil und seine Stellvertreterin Julia Willie Hamburg (Grüne) bringen als Vertreter des Landes für den Aufsichtsrat bedeutendes Gewicht mit. In dieser Funktion verfügen sie zusammen mit den Arbeitnehmervertretern über eine maßgebliche Mehrheit und genießen zudem ein Vetorecht für essenzielle Entscheidungen.

Volkswagen selbst hatte kürzlich öffentlich gemacht, dass bei der Kernmarke umfassende Sparmaßnahmen notwendig seien. Die bisherigen Pläne, die Einsparziele über Altersteilzeit und Abfindungen zu erreichen, seien laut Konzernleitung nicht mehr ausreichend. Die Option von Werkschließungen und betriebsbedingten Kündigungen ist mittlerweile Teil der Diskussion, wie Europas größter Autobauer bekanntgab. Diese Ankündigungen haben bei Arbeitnehmervertretern und Gewerkschaften für sichtliche Bestürzung gesorgt.