Niedersachsen ebnet den Weg für eine neue Ära der Energieversorgung durch den Ausbau einer mehr als 400 Kilometer langen Wasserstoff-Pipeline in der deutschen Nordsee. Unter dem klangvollen Namen 'Aquaductus' finanziert die Landesregierung 60 Millionen Euro für einen 100 Kilometer langen Abschnitt an Land. Ergänzt wird dies durch Bundesmittel in Höhe von 140 Millionen Euro, die für den maritimen Teil der Pipeline vorgesehen sind. Die Pipeline, initiiert von den Fernleitungsnetzbetreibern Gascade und Fluxys, soll ab 2030 Windparks in der Deutschen Bucht mit der Küste bei Wilhelmshaven verbinden und grünen Wasserstoff transportieren. Dies stellt einen bedeutenden Schritt im klimafreundlichen Umbau der Wirtschaft dar. Durch Elektrolyseure auf See wird Windstrom in Wasserstoff umgewandelt, wodurch die Industrie unabhängiger von fossilen Energieträgern wird und gleichzeitig Netzausbaukosten in Milliardenhöhe gesenkt werden können. Insgesamt handelt es sich bei 'Aquaductus' um einen der zwölf national geförderten Wasserstoff-Großvorhaben, die mit 2,47 Milliarden Euro von Bund und Land bedacht werden und auch den Ausbau von Speichern und Produktionsanlagen umfassen. Unterdessen wurde ein weiteres geplantes Pipelineprojekt von RWE und dem norwegischen Energieunternehmen Equinor eingestellt, da sich die Wirtschaftlichkeit und Nachfrage als unzureichend erwiesen. Niedersachsens Wirtschaftsminister Olaf Lies betont die Bedeutung geeigneter Rahmenbedingungen, um die Entwicklung eines Wasserstoffmarktes nicht zu gefährden, und äußert die Möglichkeit einer verpflichtenden Nutzung klimaneutraler Gase in der Industrie.