28. Oktober, 2024

Wirtschaft

Niedersachsen appelliert an VW: Schutz von Know-how und Arbeitsplätzen gefordert

Niedersachsen appelliert an VW: Schutz von Know-how und Arbeitsplätzen gefordert

Die politische Führung in Niedersachsen, vertreten durch Wirtschaftsminister Olaf Lies, sieht mit Sorge auf die jüngsten Entwicklungen bei Volkswagen. Mit deutlichen Worten warnte der SPD-Politiker das Management des Automobilgiganten davor, aufgrund geplanter Einsparungsmaßnahmen möglicherweise Zehntausende von Arbeitsplätzen zu streichen und mehrere Standorte zu schließen. Dies würde nicht nur Kapazitäten verlieren lassen, sondern vor allem wertvolles Know-how unwiederbringlich verloren gehen lassen. Lies bekräftigte die Position des Landes hinsichtlich der Erwartung, alle aktuellen Standorte zu erhalten und betriebsbedingte Kündigungen zu vermeiden.

Niedersachsen ist nicht nur passiver Beobachter in dieser Angelegenheit; das Land hält 20 Prozent der Stimmrechte bei VW. Zwei prominente Vertreter der Politik, Stephan Weil (SPD) und Kultusministerin Julia Willie Hamburg (Grüne), haben sogar einen Sitz im Aufsichtsrat des Unternehmens. Betriebsratschefin Daniela Cavallo gab bekannt, dass VW plane, mindestens drei seiner zehn deutschen Werke zu schließen, was ebenfalls den Abbau von zehntausenden Stellen betreffen könnte. Sechs der betroffenen Werke befinden sich in Niedersachsen, darunter das zentrale Werk in Wolfsburg, das über 60.000 Mitarbeiter beschäftigt. VW äußerte sich bislang nicht zu diesen Plänen.

Olaf Lies bezeichnete die Situation bei Volkswagen und in der gesamten Automobilindustrie als extrem herausfordernd. Die Debatten über mögliche Werksschließungen führen zu erheblicher Verunsicherung unter den Beschäftigten, die am wenigsten zur Entstehung der aktuellen Lage beigetragen haben. Lies forderte Management und Betriebsrat eindringlich dazu auf, sich zeitnah zusammenzusetzen und gemeinsam an Lösungen zu arbeiten, die einen Weg aus dieser Krise weisen könnten.