16. September, 2024

Grün

Niederländische Wasserversorger drängen auf strengere PFAS-Grenzwerte: Ein Aufruf an die Bundesumweltministerin

Niederländische Wasserversorger drängen auf strengere PFAS-Grenzwerte: Ein Aufruf an die Bundesumweltministerin

Niederländische Wasserversorger, die auf den Rhein als Quelle für Trinkwasser angewiesen sind, haben sich an Bundesumweltministerin Steffi Lemke (Grüne) gewandt, um strengere Grenzwerte für die Einleitungen von sogenannten Ewigkeitschemikalien zu fordern. Laut dem Verband der Flusswasserwerke am Rhein (RIWA-Rijn) hält Deutschland derzeit weder nationale noch europäische Wasserqualitätsvereinbarungen ein. Die Niederlande stehen vor einem wachsenden Bedarf an sauberem Trinkwasser, dessen Gewinnung durch industrielle Einleitungen aus Deutschland jedoch immer kostspieliger wird. Gerard Stroomberg, Direktor von RIWA-Rijn, begrüßte die Haltung der deutschen Regierung, die PFAS-Verbindungen als so schädlich einstuft, dass ein EU-weites Verbot angestrebt wird, und forderte Ministerin Lemke auf, sofortige Grenzwerte für die Einleitungen festzulegen. Dies sei unerlässlich, um die Trinkwasserversorgung für fünf Millionen Menschen in den Niederlanden zu schützen. Per- und polyfluorierte Alkylverbindungen (PFAS) sind Chemikalien, die in der Natur nicht vorkommen und sehr lange in der Umwelt verbleiben können. Schätzungen zufolge gibt es über 10.000 verschiedene PFAS-Chemikalien, die sich anreichern und insbesondere für die Kindesentwicklung hochgiftig sind. Einige dieser Verbindungen stehen im Verdacht, schwere Gesundheitsschäden wie Leberschäden sowie Nieren- und Hodenkrebs zu verursachen. Aufgrund ihrer besonderen Eigenschaften werden PFAS in zahlreichen industriellen Produkten und Alltagsgegenständen eingesetzt, darunter wetterfeste Kleidung, Pfannen und Kosmetika. In der Europäischen Union wird gegenwärtig ein Verbot dieser Chemikalien, mit wenigen Ausnahmen, diskutiert. Industrieverbände befürchten allerdings, dass ein Verbot eine Bedrohung für Hightech-Industrien darstellen könnte.