Die NFL hat beschlossen, dass keine ausreichenden Beweise vorliegen, um den ehemaligen Kicker der Jacksonville Jaguars, Brandon McManus, wegen eines Verstoßes gegen die Verhaltensrichtlinien der Liga zu suspendieren.
McManus, derzeit ein Free Agent, wurde von zwei Frauen der sexuellen Belästigung während eines Teamflugs der Jaguars im letzten Jahr beschuldigt. Trotz der Anschuldigungen sieht die NFL keine Notwendigkeit für disziplinarische Maßnahmen, sodass McManus frei ist, bei jedem Team zu unterschreiben.
Brian McCarthy, Vizepräsident der Kommunikationsabteilung der NFL, erklärte gegenüber ESPN, dass die Untersuchung Interviews mit mehr als 30 Personen umfasste. Er betonte, dass neue Beweise "berücksichtigt" würden, falls sie vorgelegt werden. Tony Buzbee, der Anwalt der beiden Frauen, gab an, dass die NFL bisher nicht mit seinen Mandantinnen gesprochen habe.
Weder Buzbee noch Brett Gallaway, der Anwalt von McManus, haben auf Anfragen von The Athletic sofort reagiert.
Am 3. September wies ein Richter in Florida eine von den Frauen eingereichte Klage gegen McManus und die Jaguars ab, da die Verwendung von Pseudonymen in der Klage nicht die Kriterien für ein "außergewöhnlicher Fall" nach dem Gesetz von Florida erfüllte. Die Frauen hatten initial die Pseudonyme "Jane Doe I" und "Jane Doe II" genutzt.
Am 6. September reichten die Frauen die Klage unter ihren echten Namen erneut ein, wie die Associated Press berichtete.
Die ursprüngliche Klage wurde im Mai eingereicht und beschuldigte McManus, sich während eines internationalen Charterflugs nach London im September 2023 an die Frauen gedrängt zu haben. Die beiden Frauen arbeiteten als Flugbegleiterinnen und behaupteten, McManus habe Hundertdollarnoten verteilt, um andere drei Flugbegleiterinnen – nicht die beiden Klägerinnen – zum Trinken und Tanzen zu animieren. Zudem werfen sie den Jaguars vor, McManus nicht ausreichend beaufsichtigt und keine sichere Umgebung für das Personal geschaffen zu haben.
Die Frauen fordern in ihrer Klage ein Gerichtsverfahren vor einer Jury und Schadensersatz in Höhe von mehr als einer Million Dollar.
McManus wurde im Juni von den Washington Commanders freigestellt, kurz nachdem die Klage eingereicht wurde. Er hatte im März einen Einjahresvertrag über 3,6 Millionen Dollar mit dem Team unterzeichnet und zuvor eine Saison bei den Jaguars verbracht, nachdem er neun Spielzeiten bei den Denver Broncos absolviert hatte.