Teile von Nord-London wurden am Sonntag zu Nordamerika, als britische NFL-Fans und fußballbegeisterte Spieler das erste von drei Mini-Super-Bowls feierten. Im Tottenham Hotspur Stadium triumphierten die Minnesota Vikings mit einem 23-17-Sieg über die New York Jets.
Dieses Match war das 37. Spiel in London und das neunte im Stadion der Premier-League-Mannschaft Tottenham Hotspur. Die Vikings setzten ihre beeindruckende Siegesserie fort und haben nun fünf Siege in fünf Spielen, während die Jets auf ihre zweite Niederlage in Folge zurückblicken.
Der Stellenwert der London-Serie hat in den vergangenen 17 Jahren enorm zugenommen, vor allem weil sie im einzigen für die NFL gebauten Stadion außerhalb der USA stattfindet. Das 2019 eröffnete Tottenham Stadium verfügt über ein Footballfeld unter dem ausziehbaren Fußballrasen sowie speziell eingerichtete Umkleidebereiche. Die historische Fußballtradition von Tottenham, gegründet 1882, hinterließ ebenfalls bleibenden Eindruck bei den Spielern.
NFL-Spiele in London sind mittlerweile ein Spektakel für sich. Am Sonntag wurden die Fans mit einem verstärkten Vor- und Halbzeitprogramm sowie zahlreichen Aktivitäten rund um das Stadion auf den Tag eingestimmt. Das typische amerikanische Flair mit Cheerleader-Auftritten, Kiss Cams und T-Shirts, die ins Publikum geschleudert wurden, bereicherte die Veranstaltung.
In den Tagen vor dem Spiel fand auch eine Übernahme verschiedener Bars in der Hauptstadt statt, da die Liga bestrebt ist, ihren kulturellen Einfluss auszuweiten. Auffällig war die starke Präsenz von Vikings-Fans im Stadion, die in ihren charakteristischen lila Trikots erschienen, was eine wachsende Fangemeinde in Großbritannien verdeutlicht.
Nächste Woche wird dasselbe Stadion erneut Schauplatz eines NFL-Spiels sein, wenn die Jacksonville Jaguars gegen die Chicago Bears antreten, gefolgt von einem Match der Jaguars gegen die New England Patriots im Wembley-Stadion am 20. Oktober.