NextEra Energy Partners steht aktuell im Fokus der Anleger, da das Unternehmen angesichts steigender Zinsen seine Wachstumsstrategie anpassen musste. Diese Erhöhung der Zinsen hat zu einer Verteuerung des Kapitals geführt, was das Refinanzieren bestehender Mittel oder die Sicherung von Wachstumskapital erschwert. Daher war es notwendig, bisherige Pläne zu überdenken.
Im Mai 2023 unternahm das Unternehmen einen ersten signifikanten Schritt und kündigte an, sich auf erneuerbare Energien zu konzentrieren. Durch den stufenweisen Verkauf von Erdgas-Pipeline-Vermögenswerten, darunter der Verkauf von STX Midstream an Kinder Morgan für 1,8 Milliarden US-Dollar, sollen die erforderlichen Eigenkapitalübernahmen finanziert werden, die bis 2026 anstehen. Der nächste geplante Verkauf betrifft Meade Pipeline im kommenden Jahr, um weitere Investitionen zu unterstützen.
Ein weiterer bedeutsamer Wandel war die Reduktion der Dividendenwachstumsprognose von ursprünglich 12%-15% auf nunmehr 5%-8% pro Jahr bis 2026. Der Hauptantrieb für zukünftiges Wachstum soll nun in der Investition in Projekte zur Modernisierung von Windparks liegen, indem ältere Turbinen durch leistungsfähigere ersetzt werden.
Allerdings bereiten diese Pläne auch Sorgen. Die Dividendenausschüttungsquote wird voraussichtlich bis 2026 hoch sein, was das Risiko einer Dividendenkürzung erhöht. Zudem wird in 2027 neues Wachstumskapital benötigt. Sollte sich die Kapitalkostensituation bis dahin nicht entspannen, könnte eine empfindliche Dividendenkürzung nötig werden. Ein mögliches Szenario ist eine Kürzung um 50%.
Trotz dieser potenziellen Kürzung könnten Anleger immer noch von einer überdurchschnittlichen Rendite profitieren. Zusätzlich besteht die Möglichkeit einer Kurssteigerung, da das Unternehmen seine Bilanz nachhaltig stärkt. Trotz eines Aktienrückgangs von über 70%, besitzt NextEra Energy Partners ein wachsendes Portfolio an langfristig abgesicherten clean energy assets, welches wertvolle Beiträge zur Energiewende leisten kann.
Das Unternehmen könnte durch den Erwerb einkommensgenerierender Projekte von Entwicklern wie der Muttergesellschaft NextEra Energy maßgeblich zur Erweiterung erneuerbarer Energiekapazitäten beitragen. Sollten die Finanzierungsstrategien nachhaltiger werden, könnte auch der Aktienkurs mitwachsen.
Anleger, die auf ein stabiles Einkommen setzen, könnten von einem Investment absehen, da die Dividendenkürzung recht wahrscheinlich ist. Aber für risikofreudigere Investoren, die sich auf das Potenzial von Wachstumsperspektiven einlassen, bleibt NextEra Energy Partners ein interessanter Kandidat.