Die Einführung der City-Maut in New York City markiert einen entscheidenden Moment im Kampf gegen Verkehrsstaus – ein Konzept, das bereits in Metropolen wie London, Stockholm und Singapur erfolgreich umgesetzt wurde. Durch die Erhebung einer Gebühr von 9 Dollar während der Hauptverkehrszeiten in Teilen Manhattans verspricht das Programm, einer der schlimmsten Verkehrsproblematiken der Welt entgegenzuwirken. Ein bemerkenswertes Novum in den USA, zielt das System zudem darauf ab, 15 Milliarden Dollar für die dringend notwendigen Modernisierungen der hundertjährigen U-Bahn und der Pendlerzüge der Metropolitan Transportation Authority (MTA) zu generieren. Janno Lieber, CEO der MTA, begrüßt die Maßnahme als schlagkräftigen Schritt zur Bekämpfung von Staus und zur Gesundheitsförderung der New Yorker Bevölkerung. Ihre Umsetzung stieß indes auf heftigen Widerstand: Ein Bundesrichter entschied kürzlich gegen den Antrag von New Jersey, das Projekt in letzter Sekunde zu stoppen. Trotz der Enttäuschung aufseiten der Nachbarstaaten zeigt sich New Yorks Vorstoß als potenzielles Vorbild für die Erschließung zusätzlicher Finanzierungsquellen im öffentlichen Nahverkehr. Die Einführung der Maut folgte auf zig gerichtliche Auseinandersetzungen und heftigen politischen Debatten. Besonders scharf äußerte sich der Gouverneur von New Jersey, Phil Murphy. Seine Sprecherin Natalie Hamilton teilte mit, dass der Bundesstaat weiter gegen diese „ungerechte und unpopuläre Maßnahme“ kämpfen werde. Zur weiteren Analyse der Auswirkungen auf Verkehr und Umwelt wurde die Bundesstraßenverwaltung angewiesen, bis zum 17. Januar zusätzliche Informationen vorzulegen. Zudem zieht in wenigen Tagen im Weißen Haus eine neue Verwaltung ein. Präsident-elect Donald Trump bezeichnete die Maut als „regressive Steuer“ und sah in ihr ein Hindernis für die Erholung New Yorks. Es bleibt abzuwarten, ob Trump durch rechtliche oder administrative Maßnahmen das erforderliche Umweltgutachten verzögern oder das gesamte Projekt noch aufhalten kann.