Nach Ablauf der bisherigen Regelungen könnte New York City bald strengere Auflagen für Hotelbetreiber einführen. Die Stadtverordnetenversammlung hat ein Gesetz verabschiedet, das erfordert, dass Hotels künftig eine Lizenz erwerben und zahlreiche neue Vorgaben im täglichen Betrieb einhalten. Dieses umfasst alles von Reinigungshäufigkeiten der Zimmer bis hin zu Qualifikationen des Empfangspersonals. Unterstützt auch vom Bürgermeister, soll das Gesetz die Kriminalität reduzieren, die Sauberkeit und den Service verbessern sowie die Arbeitsstandards erhöhen – große Themen bei den rund 700 Hotels in der Stadt. In den USA sind Hotelgenehmigungen in Städten wie Chicago, Houston und Los Angeles keine Seltenheit, doch New York regelte seine Hotels bislang vor allem über allgemeinere Betriebs-, Gesundheits- und Bauvorschriften. Die demokratische Stadträtin Julie Menin, Initiatorin des Gesetzesvorschlags, verdeutlichte das dringende Bedürfnis nach Regulierung anhand von Beispielen problematischer Hotels, die bislang nicht ausreichend sanktioniert werden konnten. Laut dem neuen Gesetz müssen Hotelangestellte direkt beschäftigt werden und sind künftig mit einem Notrufsystem ausgestattet, um im Ernstfall Sicherheitspersonals zu alarmieren. Für die Gäste legt das Gesetz Mindeststandards fest: Dazu gehören durchgehende Sicherheits- und Empfangsdienste, frische Bettwäsche auf Anfrage sowie tägliche Zimmerreinigung, sofern nicht anders gewünscht. Nach der Pandemie hatten viele Hotels in den USA als Sparmaßnahme diese Dienstleistungen eingeschränkt. Das Hotel and Gaming Trades Council, die örtliche Hotelgewerkschaft, unterstützte den ursprünglichen Gesetzesentwurf. Hotelbesitzer hingegen zeigten sich kritisch, was zu Anpassungen führte. So dürfen bestehende Subverträge beibehalten werden, Hotels mit weniger als 100 Zimmern sind von der neuen Regelung befreit, und die Auslagerung von Sekundärfunktionen bleibt erlaubt.
Wirtschaft
New Yorks Hotelbranche vor neuem Regulierungszeitalter
