19. September, 2024

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New Yorker Börsen reagieren verhalten auf deutliche Zinssenkung der Fed

New Yorker Börsen reagieren verhalten auf deutliche Zinssenkung der Fed

Die New Yorker Börsen konnten am Mittwoch trotz erneuter Rekorde nicht von der deutlichen Zinssenkung durch die US-Notenbank Fed profitieren. "Dafür, dass die große Senkung nur von einem Teil der Akteure erwartet worden ist, fallen die ersten Reaktionen an den Börsen eher überschaubar aus", kommentierte Thomas Altmann, Portfoliomanager bei QC Partners.

Der Dow Jones Industrial erreichte zwar zunächst den dritten Tag in Folge eine Bestmarke, sackte jedoch unmittelbar danach und schloss um 0,25 Prozent tiefer bei 41.503,10 Punkten. Der marktbreite S&P 500 erlebte eine ähnliche Entwicklung; auch dieser Index erreichte in einer ersten Reaktion ein Rekordhoch, endete aber mit einem Minus von 0,29 Prozent bei 5.618,26 Punkten. Der Nasdaq 100, der vor allem Technologieaktien enthält, schloss um 0,45 Prozent tiefer bei 19.344,49 Punkten.

Seit Jahresbeginn legten alle drei Indizes aufgrund der Hoffnung auf sinkende Zinsen prozentual zweistellig zu, wobei der S&P 500 mit fast 18 Prozent den stärksten Anstieg verzeichnete. Die Fed senkte ihren Leitzins zur Wochenmitte zum ersten Mal seit über vier Jahren um 0,5 Prozentpunkte auf nunmehr 4,75 bis 5,00 Prozent. Diese Entscheidung entsprach teilweise den Erwartungen der Marktakteure, wobei viele Bankvolkswirte eher mit einer kleineren Senkung gerechnet hatten. Michael Heise, Chefökonom von HQ Trust, bezeichnete diesen Zinsschritt als "kraftvollen Auftakt" der US-Zinswende und erwartet bis zum Jahresende zwei weitere, kleinere Zinssenkungen.

Besonders auffällig unter den US-Einzelwerten waren am Mittwoch die Aktien von Intuitive Machines, die um gut 38 Prozent sprangen. Das Raumfahrtunternehmen erhielt einen Großauftrag von der NASA für Kommunikations- und Navigationsdienste. Die Papiere von US Steel stiegen um 1,5 Prozent, nachdem das CFIUS dem Wettbewerber Nippon Steel grünes Licht gegeben hatte, seine Übernahmepläne erneut einzureichen. Eine Entscheidung darüber wird nach den US-Wahlen im November erwartet.

Die Anteilsscheine von General Mills konnten trotz eines bestätigten Ausblicks nach Veröffentlichung rückläufiger Umsatz- und Ergebniszahlen nur um 0,7 Prozent zulegen. T-Mobile US verlor hingegen 3 Prozent, nachdem die Deutsche-Telekom-Tochter angekündigt hatte, in den kommenden Jahren Milliarden in Dividenden und Aktienrückkäufe zu investieren. Viele Anleger folgten offenbar der Börsenweisheit "sell on good news".

Der Euro profitierte ebenfalls nur kurz von der Zinssenkung der Fed und notierte zuletzt bei 1,1115 Dollar, nachdem er zwischenzeitlich auf 1,1187 Dollar gestiegen war. US-Staatsanleihen gaben ebenfalls nach, sodass die Rendite zehnjähriger Papiere auf 3,71 Prozent stieg.