07. Januar, 2025

Wirtschaft

New York führt als erste US-Stadt Mautzone ein – Startschuss mit Herausforderungen

New York führt als erste US-Stadt Mautzone ein – Startschuss mit Herausforderungen

New York hat als erste Stadt in den USA eine Mautzone eingeführt, um den Verkehr zu entlasten und Milliarden für den Nahverkehr zu generieren. Nach jahrelangen Verzögerungen und rechtlichen Auseinandersetzungen ist das umstrittene Projekt nun gestartet.

Autofahrer, die während der Stoßzeiten in die belebtesten Viertel Manhattans einfahren, müssen künftig eine Gebühr von 9 Dollar entrichten. Die Metropolitan Transportation Authority (MTA) von New York verkündete am Sonntag, dass die Zone vom unteren Central Park bis zur Südspitze Manhattans "voll funktionsfähig" sei.

Die Umsetzung der Mautzone, die im vergangenen Jahr von Gouverneurin Kathy Hochul vorübergehend ausgesetzt und dann zu einem niedrigeren Satz als ursprünglich geplant wieder aufgenommen wurde, soll die Fahrzeugzahl in der Zone um etwa 10 Prozent reduzieren. Zudem werden 15 Milliarden Dollar für den ÖPNV der MTA erwartet.

In einer Veranstaltung zum Start des Projekts betonte MTA-Vorsitzender Janno Lieber: "Wir arbeiten seit fünf Jahren hieran, aber wer mitten in Manhattan steht, merkt schnell, dass wir ein Verkehrsproblem lösen müssen. Jetzt zeigen wir der Welt, dass wir in New York unsere Herausforderungen angehen."

Ursprünglich hatte Hochul das Vorhaben aus Sorge gestoppt, die höheren Gebühren könnten den Wahlkampf von Demokraten behindern, da die Lebenshaltungskosten bereits gestiegen sind. Ein letzter Versuch aus New Jersey, das Projekt vor US-Gerichten zu blockieren, scheiterte, jedoch muss die Federal Highway Administration die Pläne noch bewerten.

Trotz des Starts bleibt die Zukunft des Projekts unsicher. Republikaner drängen den künftigen Präsidenten Donald Trump, die Genehmigung zurückzuziehen, und fordern neue Gesetze gegen Mautgebühren.

Laut dem New Yorker Modell kostete die Maut während der Nebenverkehrszeiten für Autofahrer 2,25 Dollar, und Kleinlaster zahlen während der Stoßzeiten 14,40 Dollar. Schwerere Fahrzeuge müssen mit 21,60 Dollar rechnen.

New York wurde im vergangenen Jahr von der Verkehrsüberwachungsplattform Inrix als verkehrsreichste Stadt der Welt benannt, was dazu führte, dass Autofahrer durchschnittlich 101 Stunden pro Jahr im Stau standen, was der lokalen Wirtschaft 9,1 Milliarden Dollar kostete.