Am Sonntag wird New York City mit der Einführung von Straßenbenutzungsgebühren in bestimmten Stadtgebieten einen historischen Schritt unternehmen. Diese Maßnahme, inspiriert von erfolgreichen Vorbildern aus London, Stockholm und Singapur, erhebt eine Gebühr von 9 US-Dollar in den verkehrsreichsten Zeiten und zielt darauf ab, den berüchtigten Verkehr der Metropole zu reduzieren. Als erste Stadt in den USA, die diesen Ansatz verfolgt, hofft New York, durch die Maßnahme insgesamt 15 Milliarden US-Dollar für dringend benötigte Verbesserungen des öffentlichen Nahverkehrs zu generieren. Janno Lieber, CEO der Metropolitan Transportation Authority, betonte die Wichtigkeit der Maßnahme, um der Verkehrsbelastung entgegenzuwirken und die Lebensqualität der New Yorker zu verbessern. Die Vorreiterrolle der Stadt könnte ein Vorbild für andere Metropolen sein, um neue Einnahmequellen für den öffentlichen Verkehr zu erschließen, so Tiffany-Ann Taylor von der Regional Plan Association. Die Einführung der Straßenbenutzungsgebühren folgt auf jahrelange politische Auseinandersetzungen und rechtliche Herausforderungen. Erst vor wenigen Tagen versuchte der benachbarte Bundesstaat New Jersey, die Umsetzung gerichtlich zu verhindern. Der Bundesrichter Leo Gordon wies dies jedoch ab und stellte klar, dass zusätzliche Informationen zur Minimierung der Auswirkungen auf New Jersey beizubringen sind. Die Entscheidung fällt in eine politisch brisante Zeit, da ein Wechsel in der Bundesregierung bevorsteht. Donald Trump hat die Abgabe als "regressive Steuer" bezeichnet, die New Yorks Erholung erschweren könnte. Die Zukunft des Programms bleibt damit trotz des Starts ungewiss, da mögliche weitere rechtliche Schritte und administrative Hürden erwarten werden.