Nach dem Zerbrechen der Ampel-Koalition in Deutschland wünscht sich die Bevölkerung mehrheitlich rasche Neuwahlen. Dies geht aus aktuellen Umfragen hervor, die ein starkes Interesse an einer zeitnahen Neubesetzung des Bundestages zeigen. Laut ARD-Deutschlandtrend von Infratest-Dimap befürworten 65 Prozent der Befragten einen zügigen Wahltermin. Dieser Wunsch steht im Gegensatz zu den Plänen von Bundeskanzler Olaf Scholz, der einen Wahltermin im März anvisiert. Lediglich 33 Prozent empfinden diesen Zeitpunkt als sinnvoll. Eine parallele Erhebung der Forschungsgruppe Wahlen für das ZDF bestätigt dieses Stimmungsbild. Hier bevorzugen 54 Prozent eine frühere Wahl, während 30 Prozent mit dem März als Wahlzeitpunkt einverstanden wären. Sollte es tatsächlich zu vorgezogenen Wahlen kommen, prognostizieren die Umfragen interessante Verschiebungen in der Parteienlandschaft. In einem fiktiven Sofort-Wahl-Szenario käme die Union auf 34 Prozent, die AfD würde 18 Prozent erreichen und die SPD müsste sich mit 16 Prozent zufriedengeben. Die Grünen könnten 12 Prozent der Stimmen gewinnen, wohingegen die BSW 6 Prozent für sich verbuchen könnte. Die FDP stünde mit 5 Prozent knapp am Rande des Wiedereinzugs in den Bundestag. Bemerkenswert ist auch der Rückhalt für das Ende der Ampel-Koalition: 59 Prozent der Bürger begrüßen das Scheitern. Die Verantwortung wird überwiegend der FDP zugeschrieben, bei der 40 Prozent die Schuld sehen. Im Gegensatz dazu finden 26 Prozent die Grünen und 19 Prozent die SPD verantwortlich. Auch laut der Forschungsgruppe Wahlen liegt die Hauptschuld bei den Freidemokraten mit 31 Prozent, gefolgt von 15 Prozent für die Grünen und lediglich 10 Prozent für die SPD.