Die Spieleentwicklungsbranche in Deutschland kann nach einem langen Stillstand endlich wieder auf staatliche Unterstützung hoffen. Ab Montag können Computerspiele-Studios wieder Anträge auf Fördermittel beim Bundeswirtschaftsministerium einreichen – ein Umstand, der im Mai 2023 unterbrochen wurde. Mit Spannung wurde die neue Förderrichtlinie des Ministeriums erwartet, die allerdings auf geteiltes Echo stößt. Aufgrund der vorläufigen Haushaltsführung nach der Auflösung der Ampel-Koalition kommen die neuen Bestimmungen mit Einschränkungen daher. Projektanträge müssen sich in einem Kostenrahmen zwischen 300.000 Euro und 900.000 Euro bewegen und bis Ende 2025 abgeschlossen sein. Trotz der geplanten Fördermittel von insgesamt 67,5 Millionen Euro im Jahr 2025, bleibt unklar, ob diese vollständig abgerufen werden können. Die veränderten Richtlinien sorgen für Skepsis innerhalb der Branche. Felix Falk, Geschäftsführer des Branchenverbands Game, erkennt einen ungleichen Wettbewerbsvorteil im Vergleich zu Ländern wie Frankreich, Kanada und Großbritannien. Er fordert die neue Bundesregierung auf, für verlässliche Rahmenbedingungen und eine steuerliche Förderung zu sorgen. In den pandemiebedingten Boom-Jahren erlebte die Branche ein Wachstum, das nun nachgelassen hat. Dennoch gibt es Hoffnung auf einen leichten Aufwärtstrend, der die Gemüter optimistisch stimmt. Ubisoft, ein prominenter Akteur mit Studios in Berlin, Düsseldorf und Mainz, äußert sich kritisch zu den aktuellen Förderungsrichtlinien. Benedikt Grindel von Ubisoft bemängelt, dass die Vorgaben für Großprojekte unrealistisch seien, was Deutschlands Position im internationalen Wettbewerb schwächen könnte.