28. November, 2024

Wirtschaft

Neuseelands Zentralbank: Ein behutsamer Kurswechsel in Sicht

Neuseelands Zentralbank: Ein behutsamer Kurswechsel in Sicht

Die neuseeländische Zentralbank signalisiert eine Verlangsamung ihrer geldpolitischen Lockerungsmaßnahmen, während sie nach einer dritten Zinssenkung um jeweils einen halben Prozentpunkt im Februar vorsichtiger agieren möchte. Karen Silk, stellvertretende Gouverneurin der neuseeländischen Zentralbank, erklärte, dass die künftige Entwicklung der Zinssenkungen mit Pausen versehen sein könnte, um die Wirtschaft nachhaltig zu stabilisieren. Silk betonte, dass bei einer für das nächste Jahr prognostizierten Inflationsrate von 2,5% eine restriktivere Geldpolitik beibehalten werden muss, um den Preisdruck in Schach zu halten. Mit der Senkung des offiziellen Cash-Satzes auf 4,25% und einer angekündigten weiteren Reduzierung um 50 Basispunkte im Februar nächsten Jahres zielt die Zentralbank darauf ab, sowohl Inflation als auch Preisgestaltung im Zaum zu halten. Nach der jüngsten Entscheidung verzeichneten der neuseeländische Dollar und die Anleiherenditen einen Anstieg, da die Märkte mit einem zurückhaltenderen Kurs der Zentralbank gerechnet hatten. Silk betonte jedoch, dass die Projektionen der Zentralbank den Cash-Satz auf ein neutrales Niveau, jedoch nicht darunter, fallen lassen würden, da momentan keine Notwendigkeit zur wirtschaftlichen Ankurbelung gesehen wird. Mit einer Prognose, die den Cash-Satz bis Ende des Jahres 2025 in die Nähe des langjährigen neutralen Niveaus sieht, zeigt sich die Zentralbank entschlossen, eine allmähliche Anpassung vorzunehmen. Anleger prognostizieren, dass der Cash-Satz im Oktober nächsten Jahres auf 3,25% sinken wird, aber nicht darüber hinausgehen soll. Trotz einer aggressiven Lockerung um 125 Basispunkte in den letzten drei Monaten, die die neuseeländische Zentralbank zu einem der aktivsten Zinssenkungsakteure in der westlichen Welt machen, sieht Silk keine Besorgnis über eine übertriebene Straffung. Die Fähigkeit der Zentralbank, der bisherigen Entwicklung Rechnung zu tragen, wird zum Teil der schnelleren Verringerung der Handelsinflation zugeschrieben, als zunächst angenommen.