14. Januar, 2025

Märkte

Neuseeländische Anleihen auf Talfahrt: Erwartungen an Zinssenkung schwinden

Neuseeländische Anleihen auf Talfahrt: Erwartungen an Zinssenkung schwinden

Die neuseeländischen Anleihen erlebten einen signifikanten Rückgang, welcher der stärkste der letzten zwei Monate war. Grund dafür sind die Schwäche der Landeswährung sowie ein gestiegenes Vertrauen der Unternehmen in die wirtschaftliche Entwicklung. Diese Faktoren führten zu einer Anpassung der Markterwartungen hinsichtlich einer erneuten großen Zinssenkung durch die Reserve Bank of New Zealand im kommenden Monat.

Der Renditeanstieg bei den zweijährigen Anleihen, die besonders empfindlich auf geldpolitische Änderungen reagieren, betrug um 11 Basispunkte. Dies markiert den stärksten Zuwachs seit dem 6. November. Zeitgleich fiel der neuseeländische Dollar auf den niedrigsten Stand seit zwei Jahren. Händler schätzen die Wahrscheinlichkeit einer Zinssenkung um 50 Basispunkte nun auf 76%, nach einer fast einhelligen Erwartung in der Vorwoche, ausgelöst durch verbessertes Wirtschaftsvertrauen in jüngst veröffentlichten Daten.

Dieser Trend reiht sich in eine globale Entwicklung ein, bei der Anleihemärkte aufgrund der Neubewertungen von Zinsbewegungen der internationalen Notenbanken unter Druck stehen; beeinflusst durch hartnäckige Inflation und einer soliden US-amerikanischen Wirtschaft. Beispielsweise erreichte die 40-jährige Anleihe in Japan, die 2007 eingeführt wurde, ein Allzeithoch bei der Rendite.

„Ich würde das, was wir heute sehen, als Kapitulation bezeichnen“, kommentierte David Croy, Zinsexperte bei ANZ Group Holdings in Wellington. Seinen Prognosen zufolge, werden zukünftige Entwicklungen zeigen, dass die heftigen Bewegungen bei den kurzfristigen Anleihen und den Zinsen im Rückblick als klassische Marktverzerrung gewertet werden könnten, insbesondere wenn die RBNZ nächsten Monat die erwartete 50-Basispunkte-Senkung tatsächlich umsetzt.