Neuseeland will den florierenden Sektor des Online-Casino-Glücksspiels stärker regulieren und hat dazu mehrere Maßnahmen vorgeschlagen. Unter anderem sollen die Anzahl der Lizenzen für Betreiber begrenzt und ein Altersverifikationssystem eingeführt werden. Zudem sollen Werbemaßnahmen, die sich an Kinder richten, ausdrücklich verboten werden. Dies kündigte die Innenministerin Brooke van Velden an, mit dem Ziel, den Markt ab Anfang 2026 neu zu strukturieren.
Die geplanten Regelungen sehen hohe Geldstrafen von bis zu 5 Millionen neuseeländischen Dollar für Verstöße vor. "Es geht nicht darum, das Glücksspielvolumen zu erhöhen, sondern den Neuseeländern, die online Casino-Spiele spielen möchten, dies sicherer zu ermöglichen", betonte Van Velden. Derzeit können neuseeländische Bürger problemlos auf tausenden Offshore-Plattformen spielen. Mit der neuen Regulierung sollen sie dazu bewegt werden, sich auf maximal fünfzehn lizenzierte Betreiber zu konzentrieren.
Bereits im Juli hatte die Regierung angekündigt, Lizenzen für Online-Casinos einzuführen, wobei sich die Betreiber ausschließlich auf Casino-Spiele konzentrieren sollen, nicht aber auf Sportwetten oder Lotterieprodukte. Für die Teilnahme gilt eine Altersbegrenzung von mindestens 18 Jahren.
Online-Glücksspiele unterliegen derzeit in Neuseeland keiner spezifischen Regulierung; daher fehlen essentielle Verbraucherschutzmaßnahmen. Aufgrund der bequemen Zugänglichkeit solcher Plattformen und der steigenden Beliebtheit von Smartphones entscheiden sich immer mehr Neuseeländer für das Online-Glücksspiel. Die Marktforschungsfirma Statista prognostiziert ein jährliches Umsatzwachstum von etwa 6% zwischen 2024 und 2029. Weitere Vorschläge zur Verbraucherwerbung und Schutzmaßnahmen sollen auf der bestehenden Glücksspielgesetzgebung basieren und im kommenden Jahr im Parlament eingebracht werden.