Die britische Regierung steht unter enormem Druck, die anhaltende illegale Einwanderung über kleine Boote aus Frankreich einzudämmen. In einem entscheidenden Schritt kündigte die Regierung an, ein neues Sanktionsregime zu schaffen, das gezielt gegen die Drahtzieher hinter den Migrationnetzwerken vorgehen soll. Diese Netzwerke schmuggeln jährlich Zehntausende Menschen nach Großbritannien und erzielen damit immense Profite.
Innenministerin Yvette Cooper äußerte sich entschlossen und betonte, dass mit den neuen Sanktionen Personen ins Visier genommen werden, die durch lebensgefährdende Praktiken finanziellen Gewinn erzielen. Die Sanktionen sollen die finanzielle Basis der Banden erschweren und somit ihre Aktivitäten eindämmen. Dieses Regelwerk wird zum zentralen Thema einer bevorstehenden Rede von Außenminister David Lammy, die eine enge Zusammenarbeit zwischen Innen- und Außenministerium demonstrieren soll.
Bis zum Jahresende soll der Rahmen für die Sanktionen stehen. Dieser wird den Behörden unter anderem die Möglichkeit geben, das Betreten Großbritanniens zu untersagen, Vermögenswerte einzufrieren und Geschäfte mit sanktionierten Personen zu unterbinden. Obwohl die exakte Zahl der Sanktionen noch unbekannt ist, weisen Kritiker darauf hin, dass Vermögenswerte, die im Ausland gehalten oder durch informelle Kanäle transferiert werden, häufig nicht von einem Einfrieren betroffen sind.
Unter der Führung von Premierminister Keir Starmer, der im Juli das Ruder übernommen hat, wurde die Strategie der vorherigen Regierung über Bord geworfen, die vorsah, illegale Einwanderer zur Abschreckung nach Ruanda abzuschieben. Stattdessen liegt der Fokus nun darauf, die Organisationen, die die gefährlichen Überfahrten ermöglichen, zu zerschlagen. Allein im Jahr 2024 überquerten über 36.800 Menschen den Ärmelkanal - ein Anstieg von 25 % im Vergleich zum Vorjahr. Diese Zahlen verdeutlichen den dringenden Handlungsbedarf, nachdem bereits Dutzende Menschen bei dem gefährlichen Vorhaben ihr Leben verloren haben.