Die bevorstehenden Präsidentschaftswahlen in den Vereinigten Staaten sorgen in der chinesischen Technologiebranche für gespannte Erwartung. Während viele Unternehmensführer Kamala Harris aufgrund ihrer planbaren Art bevorzugen, könnte Donald Trumps unberechenbare Politik Chinas Technologieunternehmen auch Chancen eröffnen, so die Meinung aus über einem Dutzend Analysen von chinesischen Industriegruppen und Denkfabriken.
Trump, bekannt für seinen initiativen Handelskrieg mit China während seiner Amtszeit von 2017 bis 2021, könnte bei einer Rückkehr ins Amt neue Exportbeschränkungen und Sanktionen gegen Chinas Halbleitersektor verhängen. Der damalige US-Präsident verhängte Zölle auf chinesische Waren im Wert von Milliarden Dollar und sanktionierte Unternehmen wie den Chiphersteller SMIC und den Telekommunikationsgiganten Huawei. Die unmittelbaren Auswirkungen könnten gravierend sein, wie insbesondere eine Analyse von Topsperity Securities nahelegt.
Harris hingegen wird eine vorhersehbare Fortsetzung der Politik von Präsident Joe Biden zugeschrieben. Dies könnte langfristig zu stabilen, jedoch andauernden Herausforderungen für Chinas Halbleiterbranche führen, stellt die Fachredaktion von Material Energy Times fest.
Doch ungeachtet dessen, wer die Wahl gewinnt, ist die chinesische Technologiewirtschaft heute weitaus unabhängiger und selbstständiger als zu Beginn von Trumps erster Amtszeit. Der Handelskrieg führte neben Einschränkungen auch zu einer verstärkten Konzentration auf heimische Ressourcen. Ein bemerkenswertes Beispiel ist der deutliche Anstieg von Regierungsprojekten zur Beschaffung inländischer Technologien, wie eine Überprüfung der Reuters-Daten zeigt.
Insgesamt ist das Rennen um das Weiße Haus nicht nur für Amerika von entscheidender Bedeutung, sondern könnte auch die technologische Zukunft Chinas nachhaltig prägen. Für viele Branchenakteure gilt dabei das Motto: "Vorwärts, so schnell wir können", ohne sich dabei durch politische Unsicherheiten aufhalten zu lassen.