Neues politisches Kapitel: Der 21. Deutsche Bundestag konstituiert sich unter Klöckners Leitung

Im politischen Berlin hat sich der neu gewählte Bundestag zu seiner ersten Sitzung versammelt und läutet damit eine neue parlamentarische Ära ein. Mit 630 Abgeordneten, die sich 30 Tage nach der Wahl zusammengefunden haben, übernahm die CDU-Politikerin Julia Klöckner das Amt der Bundestagspräsidentin. Diese Position nimmt die 52-Jährige als vierte Frau in der Geschichte des Bundestags ein, nachdem sie mit 382 von insgesamt 622 Stimmen gewählt wurde. In ihrer Antrittsrede plädierte Klöckner für mehr Anstand und Respekt im politischen Diskurs und rief zu zivilisierten Auseinandersetzungen und besser verständlichen Wahlrechtsreformen auf. Ein besonderes Anliegen ist ihr dabei die gerechtere Mandatsverteilung, bei der alle direkt gewählten Abgeordneten ein Mandat erhalten sollen. Ein weiterer Höhepunkt der ersten Sitzung war die Eröffnung durch Alterspräsident Gregor Gysi, der zum respektvollen Austausch und zur Diskussion relevanter Themen wie Rentensicherheit und Steuergerechtigkeit aufforderte. Er schlug zudem vor, den 8. Mai als gesetzlichen Feiertag einführen zu lassen, zum Gedenken an das Ende der nationalsozialistischen Diktatur. Die Rolle der Bundestagspräsidentin bringt für Julia Klöckner eine Reihe von Aufgaben mit sich, darunter die Leitung der Sitzungen und die Wahrung der Ordnung im Bundestag. Angesichts der zunehmend hitzigen Debatten, insbesondere durch den gestiegenen Einfluss der AfD, wird die neue Präsidentin sicherlich vor großen Herausforderungen stehen. Auf der Gästetribüne verfolgte auch Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier die konstituierende Sitzung. Gemäß der Verfassung endet mit der Konstituierung die Amtszeit der Bundesregierung, weshalb Steinmeier Bundeskanzler Olaf Scholz die Entlassungsurkunden überreichen wird. Die Regierung bleibt bis zur Bildung eines neuen Kabinetts geschäftsführend im Amt.