29. November, 2024

Politik

Neues Machtspiel: USA und China im Pazifik im Visier

Neues Machtspiel: USA und China im Pazifik im Visier

Nach Donald Trumps Wahlsieg am 5. November ermöglichte die nächste geopolitische Verschiebung bereits erste Auswirkungen. Binnen kurzer Zeit nach der Wahl reiste US-Verteidigungsminister Lloyd Austin durch Australien und Asien, um die Entschlossenheit der Vereinigten Staaten in der Region zu unterstreichen. In Zeiten des Machtvakuums während eines Regierungswechsels soll China gewarnt sein, Taiwan nicht anzugreifen.

In den Medien wird seit Trumps Sieg verstärkt über die Folgen für Europa gesprochen, insbesondere im Hinblick auf die Ukraine. Trump hat angedeutet, ein Friedensabkommen in der Ukraine durchsetzen zu wollen. Derweil hat Präsident Joe Biden Einschränkungen bei Langstreckenraketen für die Ukraine aufgehoben. Im Nahen Osten kam es zu Spannungen, da zwei US-Flugzeugträger über den späten Sommer und Herbst hinweg dort gebunden waren – ein deutliches Zeichen angesichts der wachsenden Sorge um Eskalationen zwischen Israel und Iran.

Gleichwohl bleibt Asien laut hohen Pentagon-Beamten im Fokus der Aufmerksamkeit. Chinas rasantes Wettrüsten, das die USA als Bedrohung wahrnehmen, weckt weltweit Bedenken hinsichtlich eines möglichen Übergriffs auf Taiwan bis 2027. US-Geheimdienste haben berichtsket, dass Xi Jinping seine Streitkräfte angewiesen hat, für einen derartigen Schritt bereit zu sein. Konkrete Befehle hat Peking jedoch bislang nicht erlassen.

In Asien sind zwei US-Trägerverbände geplant, die die US-Präsenz verstärken sollen, und neue Drohnen wurden den Philippinen zur Verfügung gestellt, um gegen chinesische Aggressionen im umstrittenen Second Thomas Shoal zu intervenieren. Des Weiteren sollen gemeinsam mit Japan Raketenstellungen auf Inseln nahe Taiwan errichtet werden, um sich gegen eine mögliche Invasion zu wappnen.

Die Biden-Administration arbeitet daran, Abkommen mit Verbündeten abzuschließen, die die Interventionsfähigkeit der USA entscheidend stärken würden. Diese Entwicklungen führen zu erhöhter Skepsis auf beiden Seiten des Pazifiks, während die neuen Trump-treuen Kräfte in Washington mit klaren wirtschaftlichen und militärischen Strategien aufwarten wollen.

Das alles spielt sich vor dem Hintergrund einer gespannten Situation auf Taiwan ab, wo die Bevölkerung zunehmend an der Interventionsbereitschaft der USA zweifelt und wachsam die Entwicklung verfolgt. Mögliche Gespräche zwischen den USA und China stehen ebenfalls auf wackligen Füßen, nachdem ein geplanter Austausch zwischen den Verteidigungsministern der beiden Supermächte abgesagt wurde.

Experten sind sich einig: In der Region heißt es abwarten, denn das derzeitige geopolitische Kräftemessen der neuen Trump-Administration wird entscheidend für die Zukunft der Beziehungen im Pazifikraum sein.