17. Oktober, 2024

Politik

Neues Kapitel in der britisch-chinesischen Diplomatie: David Lammy trifft Wang Yi

Neues Kapitel in der britisch-chinesischen Diplomatie: David Lammy trifft Wang Yi

Der britische Außenminister David Lammy plant, bei seinem Treffen mit dem chinesischen Amtskollegen Wang Yi am Freitag wichtige Themen auf den Tisch zu bringen. Neben der Unterstützung Chinas für Russland im Ukraine-Konflikt sollen auch Menschenrechtsfragen und die Lage in Hongkong angesprochen werden. Dieses Treffen markiert Lammys ersten offiziellen Besuch in China seit seines Amtsantritts und ist der zweite eines britischen Außenministers in den letzten sechs Jahren. Der Besuch in China ist Teil der Strategie der Labour-Regierung, die Beziehungen zu China zu intensivieren. Lammy sieht darin den Beginn eines kontinuierlicheren Dialogs zwischen den beiden Ländern. Großbritannien setzt auf Kooperation in Bereichen wie der globalen Umstellung auf grüne Energie, Gesundheit, Wirtschaftswachstum und Handel. Die Volksrepublik China, einschließlich Hongkongs, ist der viertgrößte Handelspartner des Vereinigten Königreichs. Trotz gemeinsamer Mitgliedschaft im UN-Sicherheitsrat verfolgen beide Länder oft unterschiedliche politische Ansätze in internationalen Debatten. Die Regierung unter Premierminister Sir Keir Starmer signalisiert einen gemäßigten Kurs gegenüber China im Vergleich zu vorherigen konservativen Regierungen. Starmer und Kanzlerin Rachel Reeves haben bereits den Dialog mit Chinas Führung gesucht. Reeves plant zudem eine China-Reise im neuen Jahr. Während seines zweitägigen Aufenthalts wird Lammy nach Peking und Shanghai reisen, um dort mit britischen Unternehmen und Regierungsvertretern zusammenzutreffen. Obwohl Großbritannien die Zusammenarbeit mit China stärken möchte, betont Starmer, dass schwierige Themen nicht ausgespart werden. Während der Prime Minister’s Questions in dieser Woche versicherte er, Lammy werde China auffordern, die Sanktionen gegen britische Parlamentarier aufzuheben. Zu den Betroffenen zählt die Labour-Baroness Helena Kennedy sowie die konservativen Abgeordneten Sir Iain Duncan Smith und Tom Tugendhat. Starmer stellte kürzlich seine "Drei C’s"-Strategie für den Umgang mit China vor: Kooperation, Wettbewerb und Herausforderung, insbesondere in Bereichen der nationalen Sicherheit und Menschenrechte. Ein kürzlich gestarteter Prüfbericht der britisch-chinesischen Beziehungen soll von verschiedenen Ministerien unterstützt werden und wird 2025 erwartet. Berichten zufolge bat das britische Außenministerium kürzlich eine parlamentarische Arbeitsgruppe, den Besuch eines ehemaligen taiwanesischen Präsidenten zu verschieben, um Spannungen vor Lammys Besuch zu vermeiden. Der Premierminister steht jedoch hinter der Autonomie der Arbeitsgruppe hinsichtlich ihrer Gästeeinladungen.