Die Schwäbisch Hall, Deutschlands größte Bausparkasse, hat im vergangenen Jahr erneut Anpassungen in ihrem Geschäftsmodell vorgenommen. Das Brutto-Neugeschäft im Bausparen belief sich auf stattliche 28,1 Milliarden Euro, was jedoch einen Rückgang von rund 9,4 Prozent im Vergleich zum Vorjahr darstellt. Trotz eines insgesamt schwachen Marktes konnte das Unternehmen seine Position behaupten. Der Marktanteil stieg um 3,5 Prozentpunkte auf beeindruckende 35 Prozent und untermauerte damit die Führungsrolle des Instituts gegenüber 2023. Nach der Zinswende profitierte der Branchenführer von der Rückkehr des Interesses am Bausparen. In der Hochzeit dieses Booms, dem Jahr 2022, verzeichnete die Bausparkasse noch ein Brutto-Neugeschäft von 34,1 Milliarden Euro. Im Vergleich dazu hatten sich die Zahlen 2021 vor der Zinswende auf rund 24 Milliarden Euro eingependelt. Als ein wesentlicher Vertreter der genossenschaftlichen Finanzgruppe spielt Schwäbisch Hall auch eine bedeutende Rolle im Bereich der Baufinanzierung in Deutschland. Zwar erlebte die Kasse im Jahr 2023 einen dramatischen Rückgang von beinahe 30 Prozent in diesem Segment, die aktuellen Zahlen mit 13,6 Milliarden Euro zeigen jedoch eine Stabilisierung, auch wenn sie hinter den Spitzenwerten zurückbleiben. Zurückzuführen ist der Einbruch auf die Schwierigkeiten durch hohe Zins-, Bau- und Energiekosten. Mike Kammann, der Vorstandsvorsitzende, gibt sich zukunftsorientiert und optimistisch: 'Die tiefsten Punkte in der Baufinanzierung scheinen überwunden zu sein, und der Markt zeigt erste Erholungszeichen.' Für das Jahr 2025 zeigt sich die Bausparkasse zuversichtlich, an der Wiederbelebung des Marktes stärker teilnehmen zu können. Der Übergang zu einer normalen Nachfrage nach Bausparverträgen scheint nach dem jüngsten Boom unvermeidlich. Der Gewinn vor Steuern hat sich nach einem empfindlichen Rückgang von fast 86 Prozent im Vorjahr wieder leicht verbessert und lag bei vorläufigen 64 Millionen Euro. Verantwortlich für diese Erholung waren unter anderem höhere Zinserträge und geringere Verwaltungskosten. Im Jahr 2022 hatte der Gewinn noch 143 Millionen Euro betragen.
Wirtschaft
Neues Kapitel im Bauspargeschäft: Schwäbisch Hall festigt Marktführerschaft trotz Herausforderungen
