Die Transformation einer ehemaligen Ölraffinerie in California hat eine bedeutende Phase erreicht: Die Produktion von erneuerbarem Diesel und weiteren kohlenstoffarmen Kraftstoffen hat begonnen. Die in Long Beach ansässige Firma Global Clean Energy Holdings hat bekanntgegeben, dass die Bakersfield Renewable Fuels Facility nun täglich rund 6.000 Barrel erneuerbaren Diesel produziert. Dies liegt zwar unter dem geplanten Designkapazität, doch ist dies bei Raffinerie-Inbetriebnahmen üblich. Neben Diesel werden auch erneuerbares Propan und Butan hergestellt.
Für die Anlage, die sich bereits seit über einem Jahrzehnt als Herausforderung für eine Reihe von Eignern erwiesen hat, markiert dies einen Wendepunkt. Global Clean Energy nutzt derzeit lediglich den südlichen Teil der Raffinerie und sieht sich mit der kalifornischen Energiepolitik im Einklang, die verstärkt auf saubere Energie setzt. Präsident und CEO Noah Verleun lobte die "unglaubliche Hingabe" seines Teams, welche diesen Erfolg ermöglicht hat.
Informationen zu den genutzten Rohstoffen bei der Produktion sind derzeit noch unklar. Ursprünglich wurde die Raffinerie für eine Vielzahl von Materialien wie gebrauchte Speiseöle und Tierfette sowie die nicht essbare Getreidepflanze Kamelina umgebaut. Global Clean Energy betonte am Freitag, dass Kamelina bis zu 90% weniger Kohlenstoff- und Treibhausgasemissionen als petrochemischer Diesel erzeugt. Eine Bestätigung, dass Kamelina aktuell zum Einsatz kommt, blieb jedoch aus.
Der Erwerb der Raffinerie im Jahr 2020 von der in Dallas ansässigen Alon USA Energy Inc. brachte Herausforderungen mit sich. Neben technischen Schwierigkeiten führten Budgetüberschreitungen zu unvorhergesehenen Kapitalbedarf und problematischen Geschäftspartnerschaften. Die Ölraffinerie hatte eine Kapazität von rund 67.000 Barrel pro Tag; Global Clean Energy strebt an, täglich 15.000 Barrel erneuerbaren Diesel zu produzieren.
Der Raffinerieberater Ian Goodman, der das Projekt beobachtet, bezeichnete den Start der kommerziellen Produktion als bedeutenden Fortschritt angesichts der bisherigen Probleme von Global. Dennoch bestehen weiterhin Fragen zur künftigen Entwicklung. "Die hoffnungsvolle Perspektive ist, dass das Projekt nun gut läuft, die Produktionskapazität erhöht wird und auch schwierig zu verarbeitende Rohstoffe wie Kamelina eingesetzt werden können", schrieb er in einer E-Mail. Solche Fortschritte seien entscheidend für die Rentabilität des Projekts.