Ein bedeutender Schritt für die deutsche Marine: Der Haushaltsausschuss des Bundestages hat sich erfolgreich auf die Beschaffung von vier weiteren U-Booten der fortschrittlichen Klasse U212 CD verständigt. Mit Unterstützung der Union und der FDP wurde der 4,7 Milliarden Euro umfassende Beschluss, der gemeinsam mit Norwegen initiiert wurde, angenommen. Die Fertigung der Boote erfolgt durch die Marinesparte von Thyssenkrupp, TKMS.
Verteidigungsminister Boris Pistorius (SPD) lobte die konstruktive Zusammenarbeit der Oppositionsparteien, die dieses wichtige Vorhaben trotz des Endes der Ampel-Koalition unterstützen. Die Verhandlungen wurden aufgrund der bevorstehenden Bundestagsneuwahl am 23. Februar aufmerksam verfolgt, da entsprechende Mehrheiten lange Zeit nicht gesichert schienen. Der Haushaltsausschuss befasste sich mit 38 verschiedenen Rüstungsprojekten im Gesamtwert von rund 21 Milliarden Euro, darunter etwa 7 Milliarden Euro aus dem Spezialfonds für die Bundeswehr.
Bereits 2021 hatten Deutschland und Norwegen den Kauf von sechs dieser hochmodernen U-Boote vereinbart. Nun wird die Flotte vergrößert: Vier zusätzliche Einheiten sollen nach Deutschland und zwei weitere nach Norwegen gehen. Das "Common Design" der U212 CD-Klasse sorgt für Kostenreduktionen und fördert die bilaterale Kooperation. Mit einer Länge von 72 Metern bieten die neuen U-Boote erweiterte Sensorfähigkeiten und benötigen nur 30 Besatzungsmitglieder.
Der steigenden Aktivität der russischen Marine im Nordmeer, Nordatlantik und der Ostsee begegnet der Inspekteur der Marine, Jan Christian Kaack, mit der Notwendigkeit dieser Beschaffungen, um die Abschreckungskapazität zu stärken. Die neuen U-Boote bieten größere Reichweite und erweiterte Kampffähigkeiten inklusive Flugkörpereinsatz – ein Novum für die Flotte.
Unionsfraktionsvize Johann Wadephul begrüßte die Entscheidung als "freudige und wichtige Nachricht" für die Sicherheit im Norden. In einer politisch angespannten Zeit ist die einstimmige Zustimmung im Parlament ein starkes Zeichen der Einheit. Auch der FDP-Verteidigungshaushälter Karsten Klein hob die Bedeutung gemeinsamer Verantwortung hervor und versicherte, dass das Parlament entschlossen ist, Deutschland auf dem Weg zum Zwei-Prozent-Verteidigungsziel zu unterstützen.