Anleger, die auf den Boom der künstlichen Intelligenz setzen möchten, hatten in den letzten zwei Jahren nur wenige große Technologieunternehmen wie Microsoft und Nvidia zur Auswahl. Doch diese Situation steht kurz vor einer Veränderung, da Cerebras, ein ambitioniertes Chip-Unternehmen, seinen Börsengang plant.
Cerebras mit Sitz in Sunnyvale, Kalifornien, veröffentlichte am Montag sein Investorenprospekt und wagte damit einen wichtigen Schritt in Richtung Börsennotierung. Die Jungfirma will damit die Flaute heißer IPOs brechen und vom Enthusiasmus der Investoren rund um die künstliche Intelligenz profitieren.
Laut Daten von EY gingen in den ersten sechs Monaten des Jahres nur 82 Unternehmen in den USA an die Börse, eine leichte Zunahme im Vergleich zum Vorjahr. Davon waren lediglich 24, darunter das soziale Netzwerk Reddit und das Datensicherheitsunternehmen Rubrik, durch Risikokapital finanzierte Start-ups. Crunchbase News berechnete im Mai, dass es bei dem aktuellen Tempo 49 Jahre dauern würde, bis alle US-Start-ups mit einer Bewertung von 1 Milliarde Dollar oder mehr an die Börse gehen.
Obwohl die Bedingungen für einen Börsengang günstig sind – die Zinsen fallen und Technologieaktien steigen – verschieben viele Unternehmen ihre IPO-Pläne auf 2025, um mögliche Marktschwankungen durch die Präsidentschaftswahlen zu vermeiden.
„Es ist fast wie eine Abwartehaltung“, erklärte Mark Schwartz, IPO-Berater bei EY.
Cerebras wäre eines der ersten AI-Unternehmen, das seit der Veröffentlichung des Chatbots ChatGPT durch OpenAI Ende 2022 an die Börse geht. In diesem Jahr haben bereits Tempus A.I., ein Gesundheitsunternehmen, und Astera Labs, ein Halbleiterunternehmen, ihre Aktien notiert.