Das britische Wirtschaftsministerium hat die Einrichtung eines neuen Stahlrats angekündigt, dem unter anderem Vertreter von Tata Steel und British Steel angehören. Hintergrund dieser Maßnahme sind tausende von Arbeitsplatzverlusten im vergangenen Jahr. Der Stahlrat soll die Pläne für die Branche lenken, wobei bis zu 2,5 Milliarden Pfund für Investitionen bereitgestellt werden. Wirtschaftsminister Jonathan Reynolds, der die erste Sitzung des Rates leiten wird, erklärte, die Stahlregionen seien es leid, von einer Krise zur nächsten zu stolpern. Unter den Mitgliedern, die regelmäßig zusammentreffen werden, befinden sich die Geschäftsführer von Tata Steel und British Steel sowie Vertreter der Gewerkschaft GMB und der regionalen Regierungen. Tata Steel plant, in seiner größten britischen Anlage in Port Talbot, Wales, herkömmliche Hochöfen durch Elektrolichtbogenöfen zu ersetzen. Diese Umstellung führte zur Einstellung der traditionellen Stahlproduktion im September und zum Verlust tausender Arbeitsplätze. Auch British Steel kündigte an, seine Hochöfen in Scunthorpe im Jahr 2023 abzuschalten und stattdessen auf eine umweltfreundlichere Elektrolichtbogentechnik umzusteigen. Die Labour-Regierung hat sich verpflichtet, 2,5 Milliarden Pfund zur Wiederbelebung der Stahlindustrie bereitzustellen. Ein Teil dieser Summe, ein separates Paket von 500 Millionen Pfund, ist für Tata Steel zur Teilfinanzierung der neuen Stahlproduktion in Port Talbot vorgesehen. Der Stahlrat, dessen Vorsitz gemeinsam mit dem Vorstand des Teesside-basierten Materials Processing Institute geführt wird, soll die Stahlstrategie der Regierung im Frühjahr vorstellen. Diese Strategie zielt darauf ab, die Stahlkapazität in Großbritannien zu erhöhen und Investitionsentscheidungen zu treffen, die sowohl der Nachfrage entsprechen als auch das Wirtschaftswachstum ankurbeln. Gareth Stace, Generaldirektor der Handelsorganisation UK Steel, bezeichnete die Gründung des Stahlrats als entscheidenden Moment für die Zukunft des Stahlsektors in Großbritannien und sieht darin einen wichtigen Schritt in Richtung einer nachhaltigen und widerstandsfähigen Industrie.