30. Dezember, 2024

Unternehmen

Neuer Stahlchef von Thyssenkrupp kündigt drastischen Stellenabbau an - Erholung in Sicht?

Dennis Grimm, der neue Chef der Thyssenkrupp-Stahlsparte, warnt vor einem massiven Stellenabbau. Grund ist die anhaltende Krise in der Stahlindustrie, die sich weiter verschärft hat.

Neuer Stahlchef von Thyssenkrupp kündigt drastischen Stellenabbau an - Erholung in Sicht?
Mit 27.000 Beschäftigten, davon 13.000 allein in Duisburg, steht viel auf dem Spiel. Wie viele Arbeitsplätze letztendlich wegfallen, bleibt noch offen.

Thyssenkrupp steht vor einer harten Zäsur. Der neue Chef der Stahlsparte, Dennis Grimm, hat angekündigt, dass der geplante Stellenabbau bei Deutschlands größtem Stahlproduzenten noch massiver ausfallen könnte als bisher gedacht.

„Die aktuelle Marktlage hat sich in den vergangenen Monaten nochmal verschlechtert, und eine Erholung ist leider nicht in Sicht“, sagte Grimm in einem Interview mit der WAZ.

Die Konsequenz: Ein schärferer Sparkurs, der nicht nur wirtschaftlich, sondern auch personell tiefe Einschnitte mit sich bringt.

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Einschnitte tiefer als erwartet

Grimm machte klar, dass die bisher bekannten Pläne zur Kostensenkung nicht ausreichen werden, um die Stahlproduktion in der gegenwärtigen Marktsituation rentabel zu halten.

„Wir können noch nicht genau beziffern, wie viele Menschen wir nach der Fertigstellung des Business-Plans und den Verhandlungen mit den Arbeitnehmervertretern beschäftigen werden. Es werden aber weniger sein als heute“, so Grimm.

Die genauen Zahlen seien noch unklar, doch die Richtung ist eindeutig: Der Konzern wird weitere Stellen abbauen müssen, um die Zukunft der Stahlproduktion zu sichern.

Dennis Grimm, neuer Chef der Stahlsparte von Thyssenkrupp: Er steht vor der schwierigen Aufgabe, das Unternehmen durch die anhaltende Stahlkrise zu navigieren – und kündigt bereits härtere Einschnitte an, um die Zukunft der Sparte zu sichern.

27.000 Arbeitsplätze in Gefahr

Insgesamt beschäftigt die Stahlsparte von Thyssenkrupp derzeit 27.000 Menschen, allein 13.000 davon in Duisburg. Die Stahlindustrie in Deutschland steht seit Jahren unter Druck – steigende Rohstoffkosten, schwächelnde Konjunktur und vor allem Billigimporte aus Ländern wie China belasten die Unternehmen. Für Grimm ist klar: „Der Markt zwingt uns, Kapazitäten zu reduzieren.“

Stahlkrise ohne Ende?

Die Stahlbranche leidet unter einer Kombination aus Überkapazitäten und sinkender Nachfrage. Besonders die Konjunkturschwäche in wichtigen Abnehmerbranchen wie der Automobilindustrie und dem Maschinenbau trifft Thyssenkrupp hart.


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Hinzu kommen Billigimporte aus Asien, die die europäischen Stahlpreise drücken und die Wettbewerbsfähigkeit der heimischen Produzenten schwächen. Für die Belegschaft bedeutet das eine ungewisse Zukunft. Ein massiver Stellenabbau scheint unausweichlich, doch die genauen Details werden erst nach Abschluss der Verhandlungen mit den Arbeitnehmervertretern bekannt gegeben.

Neue Strategie, alte Probleme

Grimm hat angekündigt, dass die Konzernspitze derzeit an einem neuen Geschäftsplan arbeitet, der den aktuellen Entwicklungen Rechnung tragen soll. Ziel sei es, die Stahlsparte langfristig wettbewerbsfähig zu halten. Doch das klingt einfacher, als es ist.

Die genauen Maßnahmen des neuen Geschäftsplans werden erst nach den Verhandlungen mit den Arbeitnehmervertretern bekannt gegeben.

Die Transformation der Branche ist in vollem Gange, und die Umstellung auf grünen Stahl – also CO₂-neutrale Produktionstechnologien – steht zwar auf der Agenda, doch die Investitionen sind hoch und die Umsetzung erfordert Zeit. Ob die Sparmaßnahmen und die möglichen Innovationen ausreichen werden, um das Unternehmen zukunftssicher zu machen, bleibt abzuwarten.

Der Druck wächst

Für die Belegschaft ist die Lage ohnehin schon seit Jahren angespannt. Der Druck auf die Mitarbeiter, insbesondere in den großen Werken wie Duisburg, wächst weiter. Ein möglicher Stellenabbau wäre ein herber Schlag für die Beschäftigten, aber auch für die Region, die stark von der Stahlproduktion abhängt.

Es bleibt abzuwarten, welche konkreten Maßnahmen im Rahmen des neuen Geschäftsplans ergriffen werden. Fest steht jedoch: Die anhaltende Stahlkrise wird die Branche noch länger in Atem halten, und für viele Mitarbeiter von Thyssenkrupp bedeutet dies eine ungewisse Zukunft.