27. Juli, 2024

Pharma

Neuer Schwung für Evotec: Aktientrend am Mittwoch vielversprechend

Neuer Schwung für Evotec: Aktientrend am Mittwoch vielversprechend

Die Papiere des Hamburger Pharmawirkstoff-Forschers Evotec stehen am Mittwoch nach einem deutlichen Kursrückschlag vom Vortag erneut im Fokus der Anleger. Die Aktien zeigen sich nach einer Erholungstendenz der letzten Tage, die von einem Tief bei 7,22 Euro seit 2017 unterbrochen wurde. Auf der Handelsplattform Tradegate legte der Kurs am Mittwochmorgen im Vergleich zum Xetra-Schluss um 1,5 Prozent auf erfreuliche 9,53 Euro zu. Damit nähert sich Evotec wieder der psychologisch wichtigen Marke von 10 Euro.

Für positive Impulse sorgte kürzlich die Ankündigung einer mehrjährigen Zusammenarbeit mit dem US-amerikanischen Pharmariesen Pfizer im Bereich der frühen Forschung zu Stoffwechsel- und Infektionskrankheiten. Finanzielle Einzelheiten wurden nicht veröffentlicht. "Obwohl diese Kooperation kurzfristig keine signifikanten Umsatz- oder Ergebnissteigerungen erwarten lässt, unterstreicht sie Evotecs exzellente wissenschaftliche Stellung in der frühen Arzneimittelentwicklung", kommentierte ein Händler. Diese wissenschaftliche Exzellenz zieht weiterhin bedeutende Partner an.

Zudem hatte Evotec bereits am Montag bekannt gegeben, die Partnerschaft mit dem Schweizer Pharmakonzern Sandoz auszubauen. Analyst Charles Weston von RBC lobte diesen Schritt, da die erweiterte Zusammenarbeit die zukünftige Kapazitätsauslastung verbessern werde. Sandoz sei ein zentraler Kunde von hoher Bedeutung, was die Fähigkeiten des Biologika-Segments von Evotec weiter hervorhebe.

Marktexperte Andreas Lipkow wies auf die drastischen Kursverluste der Evotec-Aktien bis Mitte Juni hin. "Nach den starken Kursrückgängen ist das Unternehmen ein potenzielles Ziel für Übernahmespekulationen geworden. Gleichzeitig zeigt sich, dass Evotec interessante neue Kooperationen eingeht und bestehende Partnerschaften vertieft."

Die steile Abwärtsbewegung der Evotec-Aktien hatte sich im April beschleunigt, als das Unternehmen einen vorsichtigen Geschäftsausblick veröffentlichte. Der MDax-notierte Konzern reagierte auf das schwierige Marktumfeld mit einer strategischen Neuausrichtung. Zum Jahresbeginn lagen die Aktien noch bei rund 14 Euro, während sie zu den Hochzeiten der Corona-Pandemie im Jahr 2021 fast 46 Euro erreichten.