Die australische Zentralbank erfährt einen frischen Impuls durch die Ernennung von zwei neuen Mitgliedern in ihr zentrales Gremium für Geldpolitik. Finanzminister Jim Chalmers gab bekannt, dass Marnie Baker und Renee Fry-McKibbin künftig das Gremium unterstützen werden, während alte Hasen ihre Stellung behalten - eine Entscheidung, die fortlaufende Stabilität in der Ausrichtung der Geldpolitik verspricht.
Im vergangenen Monat verabschiedete das Parlament lang erwartete Reformen, die die Reserve Bank of Australia (RBA) in zwei Bereiche unterteilen: Ein Gremium widmet sich der Geldpolitik, das andere kümmert sich um betriebliche Aspekte. Diese Strukturänderung schafft Raum für spezialisierte Diskussionen und eine präzisere Fokussetzung.
Marnie Baker, vormals CEO der Bendigo und Adelaide Bank, sowie die Wirtschaftswissenschaftlerin Renee Fry-McKibbin treten der Geldpolitikkommission bei. Sie folgen auf Carol Schwartz und Elana Rubin, die in die neue Governance-Struktur wechseln. Vier weitere Experten, darunter Jennifer Westacott und David Thodey, werden im Bereich Governance tätig sein.
Mit dieser personellen Verstärkung strebt Chalmers nicht nur Stabilität, sondern auch eine schnelle Anpassung der Geldpolitik an aktuelle Gegebenheiten an. Beobachter wie Andrew Boak von Goldman Sachs beurteilen die Änderungen als Risiko-minimierend und erwarten eine mögliche Zinsanpassung bereits im Februar.
Dies geschieht vor dem Hintergrund einer zuletzt stabilen Zinspolitik bei 4,35%, die seit über einem Jahr besteht. Während die Verbraucherpreise im letzten Quartal einen Rückgang aufwiesen, bleibt die Kerninflation höher als gewünscht, weswegen die Handlungsfähigkeit des Rates stärker in den Fokus rückt.