19. September, 2024

Wirtschaft

Neuer Schwung für den Erhalt von Bargeldzugang in lokalen Gemeinschaften

Neuer Schwung für den Erhalt von Bargeldzugang in lokalen Gemeinschaften

Ab Mittwoch wird lokalen Gemeinschaften neue Macht übertragen, um Lücken im Zugang zu Bargeld zu bewerten und zu schließen. Ab dem 18. September können Einzelpersonen, Gruppen, Organisationen und Unternehmen Anfragen zur Prüfung lokaler Bargeldzugänge stellen.

Emad Aladhal, Direktor des Privatkundengeschäfts bei der Financial Conduct Authority (FCA), betonte, dass diese Änderungen sowohl Bargeldabhängigen als auch lokalen Unternehmen zugutekommen. Laut Aladhal gehe es darum sicherzustellen, dass die Möglichkeit zur Einzahlung und Abhebung von Bargeld in lokalen Gemeinschaften erhalten bleibt.

Banken und Bausparkassen müssen untersuchen, ob Änderungen wie Filial- oder Geldautomaten-Schließungen lokale Zugangsprobleme verursachen. Diese Institutionen müssen die Bedürfnisse der Gemeindemitglieder, Geschäfte und Betriebe berücksichtigen und sicherstellen, dass sinnvolle Zugangswege zu Bargeld erhalten bleiben.

Auch Bewohner, Unternehmen, lokale Vertreter oder Wohltätigkeitsorganisationen können Prüfungen anstoßen, wenn sie das Gefühl haben, nicht ausreichend versorgt zu sein. Die Prüfungen sind innerhalb eines Zeitraums von zwölf Wochen abzuschließen.

AIB Group (UK), NatWest/RBS/Ulster Bank, Bank of Ireland (UK), Bank of Scotland/Halifax/Lloyds, Nationwide Building Society, Barclays, Northern Bank (Danske), Clydesdale Bank/Virgin Money, Santander UK, HSBC UK, die Co-operative Bank und TSB sind die designierten Firmen für solche Anfragen. Diese Firmen müssen Lücken ausfindig machen und Maßnahmen ergreifen, um wesentliche Auswirkungen auf Verbraucher und Unternehmen abzufedern.

Neben Bankfilialen und Geldautomaten könnten mögliche Lösungen auch Bankengemeinschaftszentren oder Vereinbarungen mit der Post umfassen. Die FCA überwacht, wie die neuen Regeln in der Praxis umgesetzt werden, um sicherzustellen, dass die Bedürfnisse der Gemeinschaften vollständig berücksichtigt werden.

Eine FCA-Umfrage ergab, dass über 6% der Erwachsenen (3,1 Millionen) im Jahr bis Mai 2022 größtenteils auf Bargeld setzten. Unter vulnerablen Gruppen lag dieser Wert bei 9%.

Sheldon Mills, geschäftsführender Direktor für Verbraucher und Wettbewerb bei der FCA, betonte, dass sich der Umgang mit Geld verändere und viel weniger Menschen tagtäglich Bargeld benutzen. Trotzdem sei es wichtig, dass ein angemessener Bargeldzugang erhalten bleibt.

Die 2023 verabschiedete Financial Services and Markets Act betonte das Bestreben des Parlaments, den Zugang zu Bargeld zu schützen. Zwar sollen Filialschließungen dadurch nicht verhindert werden, aber die neuen Befugnisse sollen verhindern, dass bedeutende Lücken im lokalen Bargeldzugang entstehen.

Die FAZ berichtete, dass über 6.000 Bankfilialen seit 2015 in den UK geschlossen wurden. Im August versprach HSBC, bis mindestens 2026 keine weiteren Filialschließungen anzukündigen. Link verlautbarte, dass im Rahmen der neuen Regeln bisher 163 Bankengemeinschaftszentren bestätigt wurden, von denen 81 bereits eröffnet sind. Insgesamt sollen bis Ende 2025 230 und bis Ende der Legislaturperiode 350 Zentren entstehen.

Adrian Roberts von Link und Cat Farrow von Cash Access UK hoben die Bedeutung der neuen Regeln hervor, die den Zugang zu Bargeld für zahlreiche Jahre sichern sollen.