26. Dezember, 2024

Politik

Neuer Regierungschef al-Baschir fordert Flüchtlinge zur Rückkehr auf

Der Sturz des Assad-Regimes hat Syrien verändert. Nun fordert der neue Regierungschef Mohammed al-Baschir die Millionen syrischen Flüchtlinge auf, in die Heimat zurückzukehren. Doch wie realistisch ist dieser Appell angesichts eines Landes in Trümmern?

Neuer Regierungschef al-Baschir fordert Flüchtlinge zur Rückkehr auf
Der neue Regierungschef versucht, das zerrüttete Syrien mit einem Appell an Millionen Exil-Syrer zu einen. Doch viele stellen die Frage: Ist das Land wirklich bereit für eine Rückkehr?

Ein Land im Umbruch – und ein mutiger Aufruf

Mohammed al-Baschir hat große Pläne. Nach dem Sturz von Baschar al-Assad und dessen jahrzehntelanger Herrschaft steht Syrien vor einem Neuanfang. Doch der Weg dahin ist alles andere als klar.

In einem Interview mit der italienischen Zeitung Corriere della Sera wendet sich al-Baschir an die weltweit verstreuten Syrer:

„Syrien ist jetzt frei. Kommen Sie zurück und helfen Sie, unser Land wieder aufzubauen.“

Es ist ein emotionaler Appell. Millionen Syrer leben seit Jahren im Ausland – viele von ihnen geflüchtet vor einem brutalen Bürgerkrieg, der Städte in Schutt und Asche gelegt hat. „Wir brauchen die Erfahrung und die Hände aller“, sagt al-Baschir. Seine Botschaft: Gemeinsam können wir Syrien wieder auf die Beine bringen.

Hoffnungen treffen auf Skepsis

Doch kann ein solcher Aufruf tatsächlich Wirkung zeigen? Für viele Syrer im Exil ist die Heimat nur noch eine schmerzhafte Erinnerung. „Ich vermisse mein Land jeden Tag“, sagt Amal, eine Ärztin, die seit 2015 in Deutschland lebt. „Aber zurückzugehen? Das ist eine andere Frage. Ich brauche Sicherheit – für mich und meine Kinder.“

Sicherheit und Stabilität – zwei Worte, die al-Baschir immer wieder betont. Er weiß, dass sein Land diese Voraussetzungen erst schaffen muss, bevor die Rückkehr vieler möglich wird. Gleichzeitig versucht er, ein neues Bild Syriens zu zeichnen:

„Wir garantieren die Rechte aller Menschen – unabhängig von Religion oder Herkunft.“

Eine klare Botschaft, die zeigen soll, dass die Fehler der Vergangenheit nicht wiederholt werden.

Was treibt al-Baschir an?

Mohammed al-Baschir ist ein Mann, der viel verspricht. Doch seine Aufgabe ist gewaltig. In einem Land, das von Zerstörung und Spaltung gezeichnet ist, muss er nicht nur die Infrastruktur wieder aufbauen, sondern auch das Vertrauen der Menschen gewinnen.

Für viele Syrer im Exil ist die Rückkehr in die Heimat ein Traum – doch die Realität von Unsicherheit und fehlender Perspektive bleibt eine große Hürde.

Sein Ziel: Syrien soll wieder zu einem Ort werden, an dem Menschen gerne leben – und nicht nur überleben.

Sein Appell an die Rückkehrer ist mehr als ein Hilferuf. Es ist auch ein Signal an die internationale Gemeinschaft: „Seht her, wir wollen ein neues Syrien schaffen.“ Die Rückkehr der Flüchtlinge würde nicht nur die Wirtschaft ankurbeln, sondern auch den Beweis liefern, dass das Land sich verändert hat.

Die Realität bleibt schwierig

Trotz aller Worte bleibt die Realität hart. Die Herausforderungen sind enorm: zerstörte Städte, eine fragile Regierung und ein tiefes Misstrauen innerhalb der Gesellschaft. Selbst wenn Syrer zurückkehren wollen – wo sollen sie leben, wie sollen sie arbeiten? Diese Fragen stehen noch unbeantwortet im Raum.

„Syrien ist meine Heimat, aber meine Zukunft ist hier“, sagt Khaled, ein Ingenieur in der Türkei. „Ich würde gerne zurückkehren, aber ich brauche mehr als nur Worte.“

Das könnte Sie auch interessieren:

Habeck und die Lastenräder: Wie der Minister Deutschlands Antwort auf Trumps Zölle sieht
Robert Habeck will Bürokratie „anders denken“ und neue Produkte entwickeln, um US-Zölle zu umgehen. Doch seine Ideen wecken mehr Fragen als Lösungen – und werfen einen Blick auf die Denkweise des Wirtschaftsministers.