29. November, 2024

Wirtschaft

Neuer Kurs für DB Cargo: EU-Kommission setzt Grenzen für finanzielle Unterstützung

Neuer Kurs für DB Cargo: EU-Kommission setzt Grenzen für finanzielle Unterstützung

Die Deutsche Bahn erlebt erneut eine Weichenstellung: Ihre Güterverkehrssparte, die seit Jahren unter erheblichen finanziellen Einbußen leidende DB Cargo, wird künftig ohne die Millionenhilfen des Mutterkonzerns auskommen müssen. Die Europäische Kommission hat die Zahlungen der letzten Jahre in Höhe von insgesamt 1,9 Milliarden Euro zwar als vereinbar mit den EU-Beihilfevorschriften anerkannt, jedoch soll der Sanktionierung dieser Praxis ein Ende gesetzt werden. Eine Rückzahlung wird nicht gefordert, aber DB Cargo bleibt weiterhin zu einhundert Prozent Teil der Deutschen Bahn, unterliegt jedoch nun strikten Auflagen.

Ab Januar tritt ein neues Kapitel für DB Cargo in Kraft, da der Gewinnabführungs- und Verlustübernahmevertrag mit der Deutschen Bahn gekündigt wurde. Die EU-Kommission hatte diese Untersuchung im Jahr 2022 eingeleitet und genehmigt nun die bisher geleistete Unterstützung nur unter der Bedingung, dass DB Cargo seine Restrukturierungsmaßnahmen fortsetzt. Eine Übereinkunft mit den Arbeitnehmern über den Abbau von etwa 2.300 Stellen unterstreicht die Dringlichkeit der Reformen, dennoch könnten weitere Reduktionen folgen.

Darüber hinaus plant DB Cargo durch die Neugründung von Geschäftseinheiten wie Stahl, Automotive, Chemie und Rohstoffe sowie Konsumgüter eine Fokussierung auf kundenorientierte Lösungen. Die ursprünglich geplante Auslagerung des sogenannten Kombinierten Verkehrs scheint vorerst auf Eis gelegt, könnte jedoch auf Druck der Kommission wieder in den Fokus rücken. Die Verkaufsempfehlungen für Teile des Fuhrparks und Beteiligungen zeichnen einen Weg zur wirtschaftlichen Stabilisierung vor.

Das Bundesverkehrsministerium sieht positiv auf die Beschlüsse der EU-Kommission. „Das bringt Klarheit für die Zukunft von DB Cargo“, kommentierte eine Ministeriumssprecherin und betonte die Notwendigkeit, die wirtschaftliche Talfahrt des Unternehmens zu stoppen. Eine enge Zusammenarbeit mit der Kommission sowie mit DB Cargo selbst wird angestrebt. Unternehmensleiterin Sigrid Nikutta sprach ebenfalls von einem „starken Rückenwind“ für die Transformation und einer Bestätigung des eingeschlagenen Kurses, um die Weichen für die Zukunft neu zu stellen.

Die Deutsche Bahn sieht sich nun einer herausfordernden, doch zukunftsträchtigen Phase gegenüber, bei dem die Transformation im Zeichen wirtschaftlicher Stabilität konsequent verfolgt werden muss.