08. September, 2024

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Neuer General Manager für die Edmonton Oilers: Ein Rückblick auf Stan Bowmans Laufbahn

Neuer General Manager für die Edmonton Oilers: Ein Rückblick auf Stan Bowmans Laufbahn

Die Edmonton Oilers haben Stan Bowman als General Manager eingestellt, trotz seiner umstrittenen Vergangenheit bei den Chicago Blackhawks. Obwohl Bowmans dreijährige Suspendierung wegen des Umgangs mit Vorwürfen sexuellen Missbrauchs gegen den Video-Coach Brad Aldrich seine Karriere überschattet, glauben die Oilers daran, dass er dem Team eine Meisterschaft bringen kann. Bowmans Name ziert drei Mal den Stanley Cup, während seiner Zeit in Chicago. Sein Vater, Scotty Bowman, der erfolgreichste Coach in der NHL-Geschichte, benannte ihn sogar nach der berühmten Trophäe.

Bowman war zwar nicht entscheidend für Chicagos ersten Titel 2010, aber er hatte großen Anteil an den Meisterschaften 2013 und 2015. Besonders beeindruckend war sein Geschick, das Team auch unter schwierigen Gehaltsobergrenzen-Bedingungen zu managen und beständig qualitativ hochwertige Spieler zu finden. Trotz des jährlichen Verlustes von Schlüsselspielern bewahrte er die konkurrenzfähige Struktur des Teams. Entscheidend war seine Fähigkeit, in der entscheidenden Phase der Saison wichtige Spieler wie Michal Handzus oder Antoine Vermette zu verpflichten.

Bowmans größte Herausforderung bei den Oilers könnte die bevorstehende Entscheidung über Leon Draisaitls Vertrag werden. Anders als bei den unumstrittenen Stars Jonathan Toews und Patrick Kane in Chicago, wird er hier seine Fähigkeiten unter Beweis stellen müssen, ein Team auch während der Saison dynamisch anzupassen. Sein Fokus liegt dabei auf der Unterstützung der Kernmannschaft durch die Akquise von jungen oder preiswerten Spielern.

Bowmans Amtszeit in Chicago war jedoch nicht frei von Fehlentscheidungen. Seine Konflikte mit Coach Joel Quenneville und die kostspieligen Verpflichtungen von Spielern wie Seth Jones und Brent Seabrook warfen Schatten auf seine Zeit bei den Blackhawks. Besonders schmerzhaft für die Chicago-Fans war das Weggeben junger Talente wie Teuvo Teravainen und die misslungenen Versuche, den Kader nach unbefriedigenden Saisons umzugestalten. Viele Trades erwiesen sich als Desaster, die letztlich das Team schwächten, anstatt es konkurrenzfähiger zu machen.

Ein weiteres Problem war die schwache Spielerentwicklung unter Bowmans Ägide. Alex Vlasic ist einer der wenigen Verteidiger, die sich vollständig im Team entwickelten. Besonders bitter für die Fans war die Entwicklung von Spielern wie Gustav Forsling, der sich bei den Florida Panthers zu einem Spitzenverteidiger entwickelte, während die Blackhawks keine entsprechenden Erfolge verzeichnen konnten.

Zusammengefasst bringen die Oilers mit Bowman einen General Manager an Bord, der bewiesen hat, wie man ein Team zum Erfolg führt. Doch die langfristige Planung und der nachhaltige Aufbau des Kaders bleiben Herausforderungen, die er in Edmonton meistern muss.