30. Januar, 2025

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Neuer Flächenentwicklungsplan: Offshore-Windenergie nimmt Kurs auf 2034

Neuer Flächenentwicklungsplan: Offshore-Windenergie nimmt Kurs auf 2034

Die Vision für den Ausbau der Offshore-Windenergie in Deutschland ist um einen weiteren Plan reicher. Das Bundesamt für Seeschifffahrt und Hydrographie (BSH) hat seinen vierten Flächenentwicklungsplan vorgestellt. Dieser legt die Gebiete fest, in denen in Nord- und Ostsee Windparks entstehen sollen. Er bietet zudem einen präzisen Fahrplan für Ausschreibungen, Inbetriebnahmen und Netzanbindungen der Windanlagen. Ziel ist es, die Vorgaben des Windenergie-auf-See-Gesetzes zu erfüllen und regelmäßig anzupassen.

In einem ambitionierten Vorstoß setzt die Bundesregierung auf eine Erhöhung der installierten Offshore-Windkapazitäten: 30 Gigawatt bis 2030, 40 Gigawatt bis 2035 und bis zu 70 Gigawatt bis 2045, alles mit Netzanschluss. Wie das Beratungsunternehmen Deutsche Windguard berichtet, sind bis Sommer 2024 bereits Anlagen mit einer Leistung von etwa 8,9 Gigawatt am Netz.

Erfreulich für die Windkraftbranche: Laut dem aktuellen BSH-Plan können die 40 Gigawatt bereits 2034 erreicht werden—ein Jahr früher als bisher vorgesehen. Langfristig sind außerdem die notwendigen Flächen für das 70-Gigawatt-Ziel gesichert. Bemerkenswert ist, dass in der Ostsee keine neuen Gebiete für Windkraft vorgesehen sind, was Fragen zur Flächenverfügbarkeit aufwirft.

Bereits zu Beginn des Jahres 2023 stellte das BSH den dritten Flächenentwicklungsplan vor, der die Planung bis 2030 abdeckte. Doch nicht alle begrüßen die neuen Entwicklungen uneingeschränkt. Axel Krumsiek vom WWF Deutschland warnt vor möglichen negativen ökologischen Auswirkungen: "Dieser Plan vergibt die Chance, den Klima- und Biodiversitätsschutz besser zu verzahnen und geht dabei zu weit." Der Fokus auf wirtschaftlichen Fortschritt könnte also zulasten wertvoller Naturräume gehen.