18. Dezember, 2024

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Neuer ESG-Fonds nimmt prominente US-Unternehmen ins Visier

Neuer ESG-Fonds nimmt prominente US-Unternehmen ins Visier

Ein neuer Investmentfonds, der sich gegen die Einstellungsziele für Diversität, Gleichberechtigung und Inklusion (DEI) stellt, plant, prominente Unternehmen wie Nike, Kraft Heinz und Autodesk zu meiden. Der Fonds von Azoria Partners, der im März an den Start gehen soll, wird S&P 500-Firmen ausschließen, die spezielle DEI-Ziele verfolgen, wie aus einem internen Memo hervorgeht.

James Fishback, Mitbegründer des Fonds, kündigte bei der Eröffnung von Azoria im Mar-a-Lago-Resort von Präsident-elect Donald Trump an, dass er bereits Gespräche mit Starbucks über deren DEI-Ziele geführt habe. Fishback, der eine hispanische Mutter hat, betonte, dass schwarze, indigene und hispanische Amerikaner auf eigenen Füßen stehen könnten und keine besonderen begünstigenden Maßnahmen benötigten.

Unter zunehmendem Druck konservativer Aktivisten und Investoren haben einige Unternehmen begonnen, ihre DEI-Bemühungen zurückzufahren. So wurde kürzlich eine Nasdaq-Regel von einem Bundesberufungsgericht aufgehoben, die Unternehmen dazu verpflichtete, mehr Frauen, People of Color und LGBTQ+ Personen in ihren Vorständen zu integrieren.

Musikvideoregisseur und DEI-Gegner Robby Starbuck unterstützt diese Bewegungen energisch. Er hat bereits mehr als ein Dutzend Unternehmen dazu gebracht, ihre DEI-Programme zu überdenken, darunter Walmart, Toyota und Harley-Davidson.

Jetzt steigt auch Fishback mit seinem neu gegründeten Azoria 500 Meritocracy-ETF in die gleiche Auseinandersetzung ein. Der Fonds wird über drei Dutzend Unternehmen aus dem S&P 500 ausschließen, die Geschlechter- und Vielfaltseinstellungsziele verfolgen. Diese Unternehmen sollen öffentlich bekannt gegeben werden, wenn der Fonds gelauncht wird. Best Buy wurde bereits als ein weiteres Ziel genannt.

Autodesk, Kraft Heinz und Nike reagierten bislang nicht auf Anfragen zur Stellungnahme, während Best Buy einen Kommentar ablehnte. Starbucks erklärte, dass die im Jahr 2020 gesetzten Diversitätsziele im Oktober ausgelaufen sind und man nun intern 90 % der Führungspositionen im Einzelhandel besetzen wolle.

Fishback plant außerdem, ins Vereinigte Königreich zu reisen, um mit Parlamentsmitgliedern über meritokratiebezogene und DEI-Politiken zu sprechen. Der Schwerpunkt des ETFs liegt jedoch vorerst auf dem US-Markt.