Die Spekulationen um das Schicksal von Tiktok in den USA gewinnen an Fahrt. Berichten zufolge erwägt die chinesische Regierung, das von einem möglichen Verbot bedrohte US-Geschäft der beliebten Video-App an den Tech-Unternehmer Elon Musk zu verkaufen. Ins Spiel gebracht wurde die Übernahme durch Musks Plattform X, ehemals Twitter, die dann gemeinsam mit Tiktok geführte Geschäfte betreiben könnte. Sowohl Bloomberg als auch das "Wall Street Journal" berichten von entsprechenden Überlegungen für die Zeit nach dem Amtsantritt von Donald Trump.
Tiktok selbst weist die Berichte als unbegründet zurück. Ein Sprecher bezeichnete die Spekulationen als "pure Fiktion" und betonte, dass keine Stellungnahme zu Gerüchten abgegeben werde. Hintergrund der Diskussionen ist ein US-Gesetz, das den Verkauf von Tiktok erfordert, um die Weiterführung der App in den USA zu sichern. Die Frist für diesen Verkauf endet im Januar. Ohne einen Deal droht das Aus.
Währenddessen versucht Tiktok, vor dem Obersten Gericht der USA eine Fristverlängerung zu erwirken, stieß dort aber auf Zweifler. Der in Kürze vereidigte Präsident Donald Trump sieht in einem verlängerten Zeitrahmen jedoch eine Chance auf einen erfolgreichen Abschluss.
Peking kann bei einem potenziellen Verkauf mitentscheiden, da der entscheidende Algorithmus der App in China entwickelt wurde und dessen Export ohne Erlaubnis untersagt ist. Ein Sprecher des chinesischen Außenministeriums forderte die USA auf, fairen Wettbewerb zu wahren.
Für Elon Musk, der Tesla führt und über enge Verbindungen zur chinesischen Regierung verfügt, könnte diese Überlegung strategisch von Bedeutung sein. China ist ein essenzieller Markt für Tesla und ermöglicht dem Unternehmen Vorzüge, die anderen ausländischen Herstellern verwehrt bleiben. Eine Tiktok-Übernahme könnte Musks Einfluss im Weißen Haus steigern — ein Vorteil für die wirtschaftliche Zusammenarbeit mit China.
Die Plattformen Tiktok und X ergänzen sich durch unterschiedliche Zielgruppen und Techniken. Besonders der Algorithmus von Tiktok, der stark personalisierte Inhalte generiert, könnte eine Bereicherung für Musks bisherige Ansätze darstellen.