21. September, 2024

Technologie

Neue Zusammenarbeit: Amazon und Intel schmieden Chip-Allianz

Neue Zusammenarbeit: Amazon und Intel schmieden Chip-Allianz

Das ist besonders bemerkenswert, wenn jener Freund das größte Cloud-Computing-Geschäft der Welt betreibt und Sie als Hersteller von Computerchips agieren. Dieser Umstand ließ die Intel-Aktie nach der Ankündigung einer neuen Partnerschaft mit Amazon für maßgeschneiderte Chip-Designs für die Amazon Web Services (AWS) in die Höhe schnellen.

Die Intel-Aktie kletterte von etwa 19 auf 21 US-Dollar, was die Verluste der letzten Jahre abmilderte. Angesichts eines Rückgangs von 70 % vom Fünf-Jahres-Hoch, hat Intel die Markt-Anteile an die Konkurrenz verloren. Nun setzt Amazon ein Zeichen und plant eine langfristige Investition in Intels Chip-Geschäft.

Erst kürzlich gaben Amazon und Intel eine umfangreiche Kooperation im Bereich der Chip-Entwicklung bekannt, die sich über mehrere Milliarden US-Dollar erstrecken wird. Zudem investiert Amazon 7,8 Milliarden US-Dollar in neue Datenzentren in Ohio - unweit einer von Intels im Bau befindlicher 20 Milliarden US-Dollar teuren Halbleiterfabrik.

Diese Kooperation ergibt aus zwei Gründen Sinn: Erstens ist Intel ein großer Lieferant von Chips für AWS-Datenzentren und zweitens hat Intel Marktanteile aufgrund der KI-Revolution an Nvidia und Advanced Micro Devices verloren. Amazon könnte durch die Zusammenarbeit nun besser gegen Nvidia konkurrieren und dabei die eigenen Chip-Kosten senken.

Die Geschäftsentwicklung von Intel verlief in den letzten Jahren schleppend, da das vertikal integrierte Chip-Geschäft an Boden verlor. Nvidia und AMD hingegen setzen auf Design und lassen ihre Chips von Taiwan Semiconductor Manufacturing (TSMC) produzieren. Um diesen Rückstand aufzuholen, plant Intel milliardenschwere Investitionen in den USA, um die eigene Foundry-Geschäft aufzubauen.

Diese Investitionen sind jedoch ein kostspieliges Unterfangen: In den letzten zwölf Monaten verzeichnete Intel einen negativen freien Cashflow von 12,6 Milliarden US-Dollar. Das Unternehmen benötigt dringend Aufträge von Partnern wie Amazon, um wieder profitabel zu werden.

Der aktuelle Börsenwert von 88,6 Milliarden US-Dollar erscheint günstig im Vergleich zu den historischen Cashflows, jedoch bleibt unklar, ob Intel den Wandel zum Foundry-Modell erfolgreich meistert. Investoren sollten Vorsicht walten lassen und Intel nur als kleinen Posten in ihren Portfolios führen.