20. Oktober, 2024

Wirtschaft

Neue Wendungen bei Boeing: Streikende Mechaniker stimmen über verbesserten Vertrag ab

Neue Wendungen bei Boeing: Streikende Mechaniker stimmen über verbesserten Vertrag ab

Boeing sieht sich einem Wendepunkt in den Konfliktverhandlungen mit seiner streikenden Belegschaft gegenüber. Die rund 33.000 Gewerkschaftsmitglieder des Flugzeugherstellers, überwiegend aus dem Bundesstaat Washington, legen am Mittwoch ihre Stimmen über ein neues Vertragsangebot ab. Die Offerte verspricht eine insgesamt 35-prozentige Gehaltserhöhung über einen Zeitraum von vier Jahren. Seit dem 13. September steht die Produktion der beliebten Modelle 737 MAX sowie der 767 und 777 Großraumflugzeuge still, was Boeings finanzielle Gesundheit zusätzlich belastet.

Das neue Angebot enthält einen Ratifikationsbonus in Höhe von 7.000 US-Dollar, ein wieder aufgegriffenes Anreizprogramm und erweiterte Beiträge zu den 401(k)-Rentenplänen der Angestellten. Zu den zusätzlich angebotenen Leistungen zählen eine einmalige Zahlung von 5.000 US-Dollar und bis zu 12% Arbeitgeberbeiträge. Die Gewerkschaft „International Association of Machinists and Aerospace Workers Local 751“ benennt dies als „würdig Ihrer Überlegung“.

Boeing zeigt sich optimistisch und erwartet mit Spannung die Abstimmungsergebnisse seiner Mitarbeiter, wenngleich die Zustimmung keineswegs sicher ist. Ein vorangegangenes Angebot wurde kläglich abgelehnt, was den fünf Wochen alten Streik initiiert hatte. Die Forderung nach einer 40%-igen Lohnerhöhung und einer Rückkehr zum leistungsorientierten Rentenplan blieb unerfüllt. Die Verhandlungen erhielten jüngst Unterstützung durch Julie Su, die kommissarische US-Arbeitsministerin, was zu einem verhandelten Vorschlag führte.

Ein früheres Angebot, das im September von fast 95% der Küstenarbeiter abgelehnt wurde, beinhaltete einen weniger ansprechenden Gehaltssprung von 25% sowie eine als zu gering bewertete Signierprämie von 3.000 US-Dollar. Boeings Ankündigung, weltweit 17.000 Arbeitsplätze abzubauen und bestehende finanzielle Herausforderungen zu bewältigen, hüllt die Zukunft des Unternehmens in Ungewissheit. Bevorstehende arbeitsrechtliche und regulatorische Prüfungen unterstreichen die turbulente Phase für den Flugzeughersteller.

Der Arbeitskonflikt beeinflusst voraussichtlich die Arbeitsmarktstatistik im Oktober, was nur wenige Tage vor der US-Präsidentschaftswahl gegen Donald Trump herauskommt. Arbeitsmarktexperten prognostizieren, dass der Streik sowie temporäre Entlassungswellen bis zu 50.000 Stellen von den Beschäftigungszahlen abziehen könnten.