Katrin Vernau, die neu ernannte WDR-Intendantin, hat ambitionierte Pläne, den regionalen Fokus des Senders zu intensivieren. In ihrer Rede bei der Amtsübernahme von Tom Buhrow im Kölner WDR-Funkhaus betonte Vernau die Bedeutung lokaler Ereignisse und deren direkte Auswirkung auf die Gemeinschaft. Die Stärkung regionaler Berichterstattungen, wie die mögliche Schließung des Thyssen-Krupp-Werks in Kreuztal-Eichen, sei oft relevanter für die Menschen vor Ort als internationale politische Ereignisse.
Zusätzlich legt Vernau großen Wert darauf, den Dialog mit den Bürgern Nordrhein-Westfalens zu fördern. Ihr Werdegang außerhalb des traditionellen journalistischen Pfades, mit Stationen als Verwaltungsdirektorin beim WDR und Kanzlerin an Universitäten, sowie ihre Rolle bei der Bewältigung der Krise beim Rundfunk Berlin-Brandenburg, formte ihren einzigartigen Ansatz in der Medienlandschaft. Ihre Erfahrung zeigt, dass sie bereit ist, Strukturen zu reformieren und sich neuen Herausforderungen zu stellen.
Ministerpräsident Hendrik Wüst lobte Vernau und hob die zunehmenden Herausforderungen hervor, denen sich der öffentlich-rechtliche Rundfunk stellen muss, insbesondere im Hinblick auf die Algorithmen der sozialen Medien, die oftmals keine echten Debatten fördern. Wüst unterstrich die Rolle der freien Medien als unverzichtbare Säulen der Demokratie in turbulenten Zeiten und bedankte sich bei ihnen für ihren Einsatz im Kampf gegen extremistische Bestrebungen, die auf die Schwächung der Presse abzielen.