Die jüngsten Sanktionen der USA gegenüber Moskau könnten den europäischen Kunden den einzigen derzeitigen Zahlungsweg für russisches Erdgas versperren, warnen russische Wirtschaftsexperten. Diese Maßnahmen zielen speziell auf Gazprombank, die als zentrales Finanzinstitut für die Abwicklung von Energiegeschäften mit Russland dient. Die Sanktionen untersagen der Bank, neue energiebezogene Transaktionen durchzuführen, die mit dem US-Finanzsystem in Berührung kommen, und betreffen insgesamt rund 50 weitere russische Banken sowie das SPFS, Russlands Nachrichtensystem für Finanztransaktionen. Europäische Vertragsstaaten wie Ungarn und die Slowakei, die langfristige Energieverträge mit Gazprom haben, stehen nun vor der Herausforderung, diese Änderungen zu überkommen. Die Analysten von Sinara Investment Bank prognostizieren, dass spätestens ab 2024 Zahlungen für russische Energie über die Gazprombank schwieriger werden könnten. Die US-Regierung hat einige Ausnahmen gewährt – bestimmte Energiegeschäfte dürfen bis April 2025 fortgesetzt werden. Gleichzeitig enthält das Paket Wind-Down-Perioden für laufende Transaktionen bis 2025. Kritische Stimmen sehen diese Verschärfung der Sanktionen als Teil der geopolitischen Spannungen zwischen den USA und Russland. Die Situation verspricht auch Herausforderungen für die EU, die mit möglichen Unterbrechungen der Gaslieferungen konfrontiert sein könnte. Auf russischer Seite drohen zusätzliche Hürden bei der Abwicklung dieser Geschäfte. Ob unter der zukünftigen US-Administration eine Lockerung der Sanktionen erfolgen könnte, bleibt ungewiss.